Burhinyi: hier entstehen die Schulbänke für die Grundschule Chishali


Lehrwerkstätten für ehemalige Kindersoldaten

Aus dem Abschlußbericht - jetzt mit Bildern
(aktualisiert 1.1.06)

In diesem Sommer konnten unsere Partner in Kaziba und Burhinyi insgesamt 67 ehemaligen Kindersoldaten eine handwerkliche Grundausbildung geben - dank einem Zuschuß der Siegener Stiftung Demokratie im Alltag.

Gruppenbild des Lehrgangs in Kaziba. Zur Ausbildung gehört auch Unterricht an der Tafel - hier werden die Maßeinheiten erklärt


Die Kinder haben eine Grundausbildung teils in Lederverarbeitung, teils in Schreinerei und Zimmerei erhalten; in Kaziba wurden außerdem Kenntnisse der Ziegenzucht vermittelt. Das CODIMIR (Comité pour le Développement Integré en Milieu Rural) in Burhinyi und die EVDC (Equipe des Volontaires pour le Développement Communautaire) in Kaziba haben mit bescheidensten Mitteln ein kleines Wunder vollbracht.

Lederausbildung in Kaziba. Zuerst müssen die Kuh- und Ziegenhäute gesäubert werden, bevor sie in einer Lohe aus Baumrinden und Chemikalien gegerbt werden. Aus dem fertigen Leder entstehen Gürtel, Schultaschen und vieles andere

Die jungen Schreiner können heute Tische, Stühle, Schränke und Betten herstellen, Türen und Fenster bauen und Reparaturen an Holzhäusern ausführen. Die Lederhandwerker machen zum Beispiel Schultaschen, Gürtel, Handtaschen, Portemonnaies und Händytaschen - solche wie die, die wir in Deutschland an unseren Infoständen anbieten.

Kaziba: die jungen Schreiner bei der Arbeit und mit den fertigen Möbeln


Gleichzeitig mußte ein Teil der ehemaligen Kindersoldaten auch noch Lesen, Schreiben und Rechnen lernen - wenigstens soviel, daß sie ihr Werkstück abmessen können.

Die Lehrwerkstatt in Burhinyi hat 80 Schulbänke für die Grundschule in Chishali (Kreis Luhwindja) gebaut - auch das wurde durch das Projekt ermöglicht; heute sitzen in vielen Dorfschulen die Kinder in viel zu kleinen Räumen auf dem Boden, für Möbel ist kein Geld für da. Projektleiter Descartes Barhwamire schreibt, die Schulbänke seien sehr gut gearbeitet, ein Beweis für den Erfolg der Ausbildung.

Hauptschwierigkeit war, daß die sechsmonatige Ausbildung zu kurz war, um gründliche Schreib- und Rechenkenntnisse zu vermitteln. Eine zusätzliche Herausforderung war die Undiszipliniertheit der ehemaligen Kindersoldaten, von denen viele erst wieder lernen mußten, sich in eine "zivile" Gruppe einzufügen.

Gleichzeitig warten immer noch ehemalige Kindersoldaten auf eine solche Ausbildung. Auch für Mädchen, die von den Truppen verschleppt worden waren, ist ein entsprechendes Angebot nötig.

Weitere Berichte zu diesem Projekt:
Aus der Projektbeschreibung (Anfang 2005)
Zwischenbericht Kaziba (Mai 2005)
Zwischenbericht Burhinyi (Herbst 2005)

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