Lehrwerkstätten für ehemalige Kindersoldaten - Zwischenbericht Mai '05

mit Bildern von der Eröffnung der Lehrwerkstatt

In den Lehrwerkstätten in Kaziba arbeiten jetzt 32 ehemalige Kindersoldaten. 15 von ihnen lernen Lederverarbeitung, 17 sind in der Schreinerei. Eine weitere derartige Lehrwerkstatt ist in Burhinyi; ebenfalls für etwa 35 ehemalige Kindersoldaten.

Die Bürgerinitiative EVDC hatte schon 2004 angefangen, Lehrwerkstätten für ehemalige Kindersoldaten einzurichten - ohne jede Hilfe von außen (Das Foto stammt von Ende November 2004). Aber mangels Aufträgen gab es kein Geld für Werkzeug und für den Lebensunterhalt der Jugendlichen - so stand das Vorhaben, kaum begonnen, vor dem Aus.

Durch einen Zuschuß der Stiftung Demokratie im Alltag konnten wir das Projekt unterstützen, so daß diese wichtige Arbeit erst mal weitergehen kann. Am 12.3.2005 haben die EVDC und Dialog International Bukavu die neuen Lehrgänge offiziell eröffnet, in Anwesenheit örtlicher Politiker und Honoratioren und auch von Vertretern von Polizei und Armee, die so mit "ins Boot" geholt wurden.

Die folgenden Bilder sind von dieser Eröffnung der Werkstatt: Ausgabe von Material an die Ausbilder; Armeefunktionäre beteiligen sich an der Materialausgabe an die Jugendlichen; die Gruppe der Auszubildenden mit der soeben verteilten Ausrüstung; eine Gruppe ehemaliger Kindersoldaten, die sich gerade zu dem Kurs gemeldet haben.

Die Auszubildenden in der Schreinerei haben zunächst begonnen, Möbel zur Ergänzung der Einrichtung der Lehrwerkstatt zu bauen: bisher drei große Tische, dazu Stühle und Schemel.

Auch in der Lederverarbeitung geht es voran. Im März hat man begonnen, Häute zu gerben. Dieser Vorgang dauert einen Monat; jetzt werden die Häute getrocknet, abgemessen, geschnitten und verarbeitet. Unter anderem stellen die Jugendlichen Gürtel und dazu passende Händytaschen her.

Ein Problem scheint zu sein, daß die Jugendlichen noch viel weniger an Schulkenntnissen mitbringen als gedacht. Die EVDC hatte damit gerechnet, das Versäumte nebenher während der Ausbildung nachholen zu können; jetzt scheint sich der Aufwand doch als größer zu erweisen. Wie die EVDC damit umgehen wird, wissen wir noch nicht.

Viele ehemalige Kindersoldaten und viele Kinder, die immer noch in der Armee sind, würden auch gern ein Handwerk lernen und ins Zivilleben zurückkehren. Aber angesichts der begrenzten Mittel müssen wir kleine Brötchen backen und froh sein, daß wenigstens dies möglich geworden ist.

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