In einem einwöchigen Kurs haben 8 Frauen und 20 Männer den Bau holzsparender Öfen gelernt. Sie kommen aus verschiedenen Teilen des Südkivu und werden die neuen Kenntnisse in ihren Heimatorten weitergeben. Die Dozenten sind aus Uganda, wo diese Technik sich seit langem bewährt. Sogar Radio und Fernsehen in Bukavu haben berichtet.
Im Kivu wird meist noch auf dem "Drei-Steine-Herd" gekocht, weniger vornehm ausgedrückt: auf offenem Feuer. Der Wirkungsgrad ist gering, für wenig Hitze wird viel Brennstoff verfeuert. Genauso war es auch in Uganda - bis dort der Lorena Rocket Stove Einzug hielt. In Uganda sind heute schon 150.000 solcher Öfen im Einsatz. Und jetzt sind, auf Einladung von Dialog International Bukavu, Frau Nakalema und Herr Livingstone gekommen, um die Erfahrungen aus ihrer Heimat im Kivu zu vermitteln.
Was passiert, wenn man Energie aus einer Form in eine andere umwandelt? Was passiert, wenn man Holz verbrennt? Und worauf muss man achten, um die Energieverluste in Grenzen zu halten? Trotz der knappen Zeit begnügten sich die beiden Dozenten nicht damit, nur Nachbau-Rezepte zu vermitteln. Denn das haben die Erfahrungen aus Uganda gezeigt: nur wer weiß, worauf es ankommt, baut später Öfen, die wirklich funktionieren.
Und der Lorena Rocket Stove hat Teile, über deren Bedeutung man sich erst mal klar sein muss:
Rost und Ofenrohr gemeinsam sorgen dafür, dass der Ofen "Zug" hat; und die Verbrennungsgase werden so geführt, dass sie zwei Kochstellen erhitzen. Dass dieser Ofen zwei Kochstellen hat, ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Modellen - aber es funktioniert eben nur, wenn man auf diese scheinbaren Kleinigkeiten achtet.
Im Rahmen des Lehrgangs wurden schon einige Öfen gebaut - richtige Öfen in richtigen Küchen. Während der Kurs lief, hatten die Familien, die sich als "Testkunden" bereitgefunden hatten, die nötigen Baumaterialien beschafft. Den ersten Ofen bauten die Dozenten; danach teilte man sich in Gruppen auf und ging selbst ans Werk.
Zu dem Lehrgang hatten verschiedene Bürgerinitiativen Vertreter entsandt, darunter CEFI aus Uvira und die Action Le Vert aus Kamisimbi. Beide planen in ihren Regionen auch Aufforstungsprojekte; um so wichtiger ist es für sie, dass das Holz nicht schneller verbraucht wird, als es nachwächst. Die Kursteilnehmer werden ihre Kenntnisse jetzt zu Hause weitervermitteln. Schon jetzt zeigt sich großes Interesse an der neuen Technik. Von der Action Le Vert erfahren wir, dass man schon erste eigene Erfahrungen gemacht und erste Komplikationen gemeistert hat. Gelobt wird vor allem, dass die Materialien für den Bau leichter zu bekommen sind als die für andere Ofenmodelle.
Projektankündigung (Februar '07)
Das Bild vom Rocket Stove ist aus
B. Malinski: Impact Monitoring Study - The Rocket Lorena Stove Dissemination in Bushenyi District.
Universität Oldenburg 2006