Aus dem Tagebuch der Geschäftsstelle von Dialog International

In diesem Tagebuch wird in lockerer Folge aus der alltäglichen Arbeit von Dialog International mit den Partnern im Kongo berichtet. Das Tagebuch gibt eine persönliche Meinung wieder. auf keinen Fall die offizielle Meinung von Dialog International

Samstag, 20. November 2004

Die Reisevorbereitungen sind getan. Nachher geht’s nach Frankfurt und von da über Addis-Abeba nach Kigali und dann ungefähr 7 Stunden mit einem Bus nach Bukavu. David und ich auf Projektbetreuungsreise zu unseren Partnern und Freunden in den Osten des Kongos. Ein bißchzen aufgeregt bin ich schon. Das erste mal nach so vielen Jahren und so vielen unterschiedlichen Projekten, die wir durchgeführt haben, ein persönlicher Augenschein! Was wird uns erwarten? Doch vorher war noch soviel zu besorgen – die Impfungen, die Überlegungen, welche Kleidung in den Tropen angemessen ist, ein paar Geschenke und vor allem mußte hier im Büro noch so viel erledigt werden, um einigermaßen beruhigt für zwei Wochen alles liegenzulassen. Natürlich wird das Büro stundenweise besetzt sein und das wichtigste wird von Gerhard und anderen erledigt. Vielleicht kommen also die nächsten Tagebucheintragungen aus Bukavu. Aber viel Zeit für das Internetcafé wird wahrscheinlich nicht übrigbleiben. Auf dem Programm stehen Luhwindja, Luhwindja und nochmal Luhwindja und dann Burhinyi, nebenan, wo die zweite Aufforstung kürzlich begonnen hat, anschließend Uvira und später noch ein Besuch bei den Mamans Umoja und einigen anderen Gruppen in der Region.

Sonntag, 21. November 2004

Flug nach Addis Abeba. Die Sonne beginnt unterzugehen, nachdem wir die Alpen überflogen hatten. Unten flackern die Lichter der italienischen Adriastädte, später von den westlichen griechischen Inseln. Dort liegt Kreta. Dann kommen die – ganz anders beleuchteten - ägyptischen Dörfer und Städte. Sie funkeln wie ein Traum aus 1001 Nacht. Doch danach wird es dunkel unten auf der Erde, nur ganz gelegentlich ist eine Lichtinsel zu sehen. Afrika ist nicht beleuchtet. Wenn’s abends dunkel wird, ist es auch dunkel....

Addis Abeba: Der Paßbeamte schiebt mir mein Dokument zurück: „You are welcome in Africa“.

Die Dame an der Infotheke:“You are welcome, hope you enjoy your stay in Africa.“

Und dann die Toilettenfrau: Wortlos verbeugt sie sich in voller Grazie vor mir. Ganz tief. Was soll ich sagen, was tun? Sie versteht ja meine Sprache nicht. So verbeuge ich mich genauso tief und wir lächeln uns an. Ihr Reich ist blitzblank.

Kigali: Während gerade draußen die Sonne aufgeht, gibt mir der Paßbeamte das Dokument zurück: You are welcome. Und das gleiche nochmal, etwas später, an der kongolesichen Grenze. Ja, ich bin wirklich willkommen. Ich denke an die vielen Afrikaner, die in Europa ganz andere Erfahrungen machen, die alles andere als willkommen sind, wenn sie - aus welchen Gründen auch immer - als Gäste kommen. Die in Abschiebehaft geraten, oder „Schwarze raus“ hören müssen.

Ja, ich war spürbar willkommen. Überall.

Am Flughafen Kigali habe ich die letzten Weißen gesehen. Jetzt bin ich absolute Minderheit. Alle auf der Straße schauen sich nach mir um. Die Kinder, die Alten und viele andere. Ein Weißer. Hier?

Am Flughafen holt uns Emeritha von Twese Hamwe ab und wir fahren direkt zu einer TH-Familie in die Slums am Rande der Stadt. Meine erste Begegnung mit Menschen, bei denen zwar täglich die Sonne scheint, die aber nicht auf der Sonnenseite des Lebens wohnen.

Kigali ist im Bauboom. An jeder Ecke eine Baustelle. Unglaublich. Wo nur das ganze Geld dafür herkommen mag?

Doch wo wir dann hinfahren ist keine Baustelle, oder besser gesagt, die letzte ist offenbar vor einiger Zeit unvollendet geblieben: Die Wasserversorgung. Die Leitung mit Zapfstelle liegt genau vor dem Haus der Gastgeber. Den Graben müssen wir über ein Brett überqueren. Und als wir im Wohnzimmer der kleinen Hütte sitzen, sehe ich, wie ohne Ende Frauen und Kinder kommen und gehen, Kanister und Eimer in den Händen oder auf dem Kopf und Wasser holen und dabei lautstark ihren Schwatz halten.

Die vollen Kanister werden auf dem Kopf heimwärts getragen. Wie gerne hätte ich die Situation fotografiert, aber, als wir fragten, erlaubten die Kinder das nicht. Angst vor Spionen. Ein erster Eindruck von der Gespaltenheit der ruandischen Gesellschaft.

Gastfreundschaft im Armenviertel von Kigali: Ich darf alles sehen. Wo die Kinder schlafen, die Eltern, wo gekocht wird. Und das Wohnzimmer natürlich. Hier saßen wir. Der Vater ist Schreiner, mit nur gelegentlichen Aufträgen. Er Kongolese, sie Ruanderin. Die Kinder gehen auf die kongolesische Schule von Kigali. Und während der ganzen Zeit im Haus wartet der Taxifahrer mit unserem Gepäck vor der Tür an der Wasserstelle. Zwischendurch fährt er die Hausfrau zum Geldwechsel in die Stadt. Sorgen um unser Gepäck hat niemand. Ruanda hat wahrlich viele Probleme, aber die Menschen seien ehrlich geblieben, hören wir. Deshalb also funktionieren alle Dienste so gut – welch ein Kontrast zum Kongo. Ach ja, vor Mobutu sei das im Kongo auch so gewesen...

Später die Fahrt zur Abfahrtstelle der Sammeltaxis. Der Toyota für Cyangugu ist schon vollbesetzt. Aber drei weitere Gäste mit viel Gepäck lassen dem Fahrer keine Ruhe. Mit allen Insassen wird verhandelt und schließlich mit uns. Wir akzeptieren, für das Gepäck noch zwei Sitzplätze, also 5 insgesamt zu zahlen. Aber wie 5 Sitzplätze in einem vollen Toyota-Sammeltaxi von der Größe eines VW-Busses schaffen? Ich weiß nicht wie. Am Ende ist für alle Platz und wir sitzen wie die Heringe fast 6 Stunden lang gemeinsam in dem Toyota. 19 Personen plus 2 Babys, plus Gepäck, Der Weiße, ein Arzt, zwei Lehrer und ich weiß nicht wer noch. Nach kurzer Fahrt ist die Stimmung super unter den Fahrgästen, doch der Fahrer legt schon in Kigali ein Tempo an den Tag, das in Deutschland von der ersten bis zu letzten Minute die Polizei auf den Plan gerufen hätte.

Doch wir kommen gut an. Der Fahrer überzeugte. Kein Zweifel. Es ging bergauf, bergab: Wir sind im Land der 1000 Hügel. Dabei ist der Begriff „Hügel, Anhöhe“ („colline“) wahrlich eine Untertreibung. Wir haben es hier mit einem Gebirge zu tun, bei dem die deutschen Mittelgebirge klein aussehen. Unterwegs scheint halb Ruanda auf den Beinen zu sein. Fußgänger ohne Ende. Also, in Ruanda bleibt man sonntags wirklich nicht zu Hause sitzen.

Die Fahrt auf der gut ausgebauten Straße nimmt fast kein Ende. Sage nur nochmal jemand, Ruanda sei klein. Endlich Cyangugu. Die Grenze. Und schon auf der ruandischen Seite begrüßen uns alle Freunde von DIB und ADMR. Wirklich alle. Wenn noch ein Zweifel bestanden hätte, daß wir in Afrika nicht willkommen sind, dann wäre dieser jetzt ausgeräumt worden.

Und die Grenz- und Paßkontrollen? In wenigen Worten: Alle haben ihre Pflicht getan, sie haben – symbolisch – auch ins Gepäck geschaut und der kongolesische Gesundheitsdienst, eine Dame, die in einem unbeschreiblichen Bretterverschlag residierte, schaut die Impfpässe gewissenhaft durch und meint, bei der nächsten Einreise sollten wir uns doch bitteschön auch gegen Cholera impfen lassen... In der Zwischenzeit hatten die Freunde das gesamte Gepäck durch die Zollkontrolle geschleust im Gebäude nebenan. Auch dort werden wir überaus freundlich empfangen, im Kontrast zur durchaus erbärmlichen Umgebung. Welcome in the Congo – auf englisch.

Dann war alles vorüber und wir waren in Bukavu.

Kurz später sitzen wir in unserem Hotel, einem christlichen Hospiz, den Vertretern unserer Partnergruppen gegenüber. Emeritha, David und ich. Währenddessen geht draußen ein heftiger tropischer Regenguss nieder. Wir stellen uns vor und erzählen, erzählen. Dann gibt’s in einem Restaurant ein gemeinsames Abendessen. Und ich beginne von nun an für zwei Wochen Messer und Gabel beiseite zu legen und mit den Fingern zu essen, wie alle anderen auch. Nach dem obligatorischen Händewaschen – übrigens ein sehr angenehmes Ritual – ist das eine sehr angenehme Erfahrung

Montag, 22. November

Um 7 Uhr Frühstück: Brot, Butter, Marmelade, Milchkaffee. Wie zuhause.


Blick vom Gästehaus auf den Kivusee

Draußen wartete schon unser Jeep mit Bosco, dem Fahrer. (Nicht „unser“ Bosco, andere heißen auch so.) Um halb acht schon saßen wir im Jeep und los ging’s nach Luhwindja. Doch erst einmal durch Bukavu.

Bukavu ist eine Stadt mit etlichen 100.000 Einwohnern und mit nur einer einzigen befestigten Straße. Die restlichen Straßen und Wege sind in einem unbeschreiblichen Zustand. Aber die meisten Menschen gehen eh zu Fuß. Und überall am Straßenrand winzige Marktstände, bei denen die Preise bei jedem Kauf einzeln ausgehandelt werden. Das Straßenbild, die Behausungen, die kleinen Geschäfte, besser Kioske in Bretterverschlägen, alles rundrum ist so verschieden von europäischen Verhältnissen, daß wir wirklich in einer anderen Welt angekommen sind: bunt und fröhlich, aber geprägt von Not und Mangel.


Straßenbild hoch über Bukavu

Und dabei zeugt alles, aber auch wirklich alles auf dem Weg nach Luhwindja von einer überaus fleißigen Bevölkerung. Jedes Stück Land ist bebaut mit Mais, Maniok, Bananenstauden, Kartoffeln... Überall irgendwelche Kleinunternehmen. Und auf den Straßen Menschen, die Lasten in die Stadt tragen, auf die Märkte, in Rucksäcken aus geflochtenen Körben, auf dem Kopf, selten in der Hand.

Ein Volk in Bewegung.


Landschaft bei Luhwindja

Der Weg nach Luhwindja führt uns in eine Hochgebirgslandschaft. Luhwindja liegt 1.000 Meter höher als der Kivusee. Die Berge rundrum sind nochmal mindestens 1.000 Meter höher, also insgesamt wohl 3.000 Meter. Aber in alter Zeit waren alle Berge bis auf die Spitzen mit Wald bestanden – tropischer Regenwald. Heute ist fast alles abgeholzt. Die Berge sind kahl. Aber ein, zwei Dutzend Kilometer südlich von Luhwindja beginnt der Regenwald und erstreckt sich dann westlich weiter durch das gesamte Kongobecken bis nach Kisangani und Kinshasa, bis zum Atlantik einige 1000 Kilometer. Doch die Wasser von Luhwinda fließen noch nach Osten, in den Tanganjikasee.


So könnte es in 10 Jahren in Luhwindja auch aussehen. Ein kleines Stück Regenwald in Lwiro

Auf dem Weg nach Luhwindja passieren wir Kaziba und dann – endlich – sind wir nach etwa 4 Stunden Fahrt für vielleicht 60 km auf mit Schlaglöchern übersäten Straßen in Luhwindja. Gleich am Anfang treffen wir auf die erste Baumschule.


Begrüßung in Luhwindja, erste Baumschule

Ein kleines Begrüßungskomitee mit den Baumschulgärtnern, Justin, dem Projektleiter und zahlreiche Kinder empfangen uns fröhlich. Nebenan finden wir die erste von 10 Baumschulen mit zahlreichen für die nächste Pflanzsaison vorbereiteten Pflänzchen. Eine Woche später geht die Pflanzung los, noch in der Regenzeit, damit alles gut anwächst. Dann gibt’s eine Bergbesteigung.


Emmanuel auf dem Weg zum Gipfel

Auf einer riesigen Fläche wächst schon im 4. Jahr ein Mischwald und hier und da Eukalyptus, ein Baum, der wegen seines hohen Wasserverbrauchs als eher schädlich angesehen wird. Eukalyptus steht da, wo die Erosion am schlimmsten ist: Damit das Regenwasser schnell aus dem Boden gezogen wird und nicht weitere Erosion verursacht.

Dieser Hang ist bereits bepflanzt. Eukalyptus steht an den Bruchstellen der erodierten Fläche und saugt dort das Wasser aus dem Boden, damit nicht weitere Erdmassen abrutschen.

Wir haben auf dem Weg nach Bukavu in Ruanda unendlich viel Eukalyptus gesehen. Man scheint dort (und anderswo) nur mit Eukalyptus aufzuforsten...

In Luhwindja kommt dies nicht in Frage.

Beim Abstieg überrascht uns ein heftiger Tropenregen und ich sitze mit Emmanuel im Eingang einer traditionellen Hütte und warte auf ein Ende des Regens und alle wollen ein Foto von mir in dieser Position.

In Luhwindja wohnen wir im Gästehaus des Chefs. Als wir ankommen, ist bereits viel Volk versammelt. Wir sitzen zur Begrüßung eine Weile mit dem (traditionellen) Chef zusammen, der übrigens in Luhwindja ein junger aufgeklärter, gebildeter Mann ist, dessen überaus sympathische Frau uns nicht nur bekocht, sondern auch bei den Frauengruppen der ADMR mitmacht. Der Mwami (König) des Landkreises oder der Grafschaft Luhwindja ist vor wenigen Jahren in Lyon (Frankreich) ermordet worden. Nachfolger wird sein kleiner Sohn, der sich noch in Ausbildung befindet. Doch auch sein Vertreter wird mit größtem Respekt behandelt. Er hat eine wichtige Funktion in der Rechtsprechung und bei der Landverteilung. Nach einigen Begrüßungsreden begeben wir uns ins Nachbargebäude, wo bereits sehr viele Menschen von den Frauengruppen, die Mikrokredite bekamen und den Honoratoren (darunter 3 moniteur juridique, die von DIB ausgebildet worden sind) auf uns warten. Jetzt sind nochmal Begrüßungsreden fällig, doch zuvor nimmt Justin, der Leiter des Wiederaufforstungsprojektes die Gelegenheit wahr, um noch einmal eindrücklich die unterschiedlichen Baumarten zu beschreiben, die gepflanzt werden. Und als er sagt, daß bei Maesopsis und Calleandra schon in wenigen Jahren in der Nähe von Wohnungen Feuerholz geschnitten werden kann, ist die Begeisterung überschwenglich. Dieses Baumarten benötigen sogar solche Beschneidungen, um sich voll entfalten zu können.

Die Rede des Chefs trifft dann das Herz seines Volkes. Die Stimmung steigt. Ich sage etwas später, daß wir aus dem winterlichen Deutschland hierhergekommen seien, um endlich einmal mit eigenen Augen zu sehen, was wir in den letzten 10 Jahren unterstützt hätten und daß wir hofften, daß durch die verschiedenen Projekte die Bevölkerung sich allmählich selbst helfen könne. Dies sei besonders durch die Gründung einer Genossenschaft geplant. Nach den vielen Reden sind alle zu einem Essen eingeladen.

Luhwindja ist eine Hochgebirgslandschaft, nur mit dem Unterschied zu den Alpen, daß auch auf 3.000 Meter Höhe alles Land noch fruchtbar ist, ja sogar in dieser Höhe mediterrane Pflanzen gut gedeihen. Die Abhänge sind außerordentlich steil und folglich beim kleinsten unsachgemäßen Eingriff von Erosion gefährdet. Ein Regenguß schwemmt dann die Grasnarbe fort, und tiefe Furchen entstehen im Erdreich. Jeder Regen schwemmt dann weiter die kaffeemehlartige Erde fort, und in den Hängen klaffen dann erschreckende Wunden.

Inzwischen sind jedoch an fast allen wichtigen von Erosion gefährdeten riesigen Hängen Bäume gepflanzt und beginnen schon in wenigen Jahren den Boden zu stabilisieren. Insgesamt 1.500 ha wurden in den letzten Jahren bepflanzt. Fast die gesamte Bevölkerung war engagiert. Und auch die Viehzüchter sind inzwischen zufrieden, wie wir uns überzeugen konnten, weil ihre Kühe gegen Insekten einmal pro Woche besprüht werden und somit die unsinnigen Buschfeuer ein Ende finden, welche bisher angefacht wurden, in der Hoffnung, die Insekten etwas dezimieren zu können.

Am schönsten ist ein Fußmarsch zu einer Baumschule in einem lauschigen Talgrund, mitten durch Bananenkulturen hindurch, an Feldern vorbei, die von überaus fleißigen Frauen bestellt werden. Und neben einem Fischteich dann die Baumschule. Auch hier ist alles vorbereitet für die nächste (und letzte) Pflanzsaison des Projektes, die in wenigen Tagen beginnt.

Unser Fachberater Innocent, ein Biologe, der uns die ganze Zeit begleitete, ist überaus zufrieden mit dem Fortgang des Projektes. Man hat nicht nur mindestens doppelt so viele Bäume gepflanzt als geplant war – und das in der kurzen Zeit von 3 Jahren, sondern diese Pflanzungen so gemischt, daß für jede unterschiedliche Flur die richtige Baumart ausgewählt wurde. Ist der Boden verarmt, so wurde eine phosphatproduzierende Baumart gepflanzt. Verarmte Böden erkennt man durch ihre rote Farbe. Nährstoffreiche Böden sind erdbraun. Muß der Boden verstärkt werden, so pflanzt man tiefwurzelnde Bäume. Innocent schwärmt, daß er in ganz Afrika von keinem solchen Projekt weiß. Auch die Aufforstungen in Kenia durch die Organisationen der neuen Friedensnobelpreisträgerin seien lange nicht so professionell wie jene in Luhwindja. Die Baumschulgärtner hätten praktisch alles ganz genau so durchgeführt, wie sie dies gelehrt bekommen hätten.



Namunana-Tal: Soweit das Auge reicht bebaute Felder

Dann kommen wir ins Namunana-Tal. Wo vor wenigen Jahren noch sumpfiges Gelände war – und wir sahen auf dem Weg von Bukavu nach Luhwindja viele solche Sümpfe – ist durch unser Drainageprojekt vor einigen Jahren wieder überaus fruchtbares Acker- und Gartenland entstanden und seitdem haben alle Menschen in Luhwindja genug zu essen. Angebaut wird Mais, Zuckerrohr, Maniok, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Saghor... sow eit das Auge reicht. Die Ufer des Namunana-Flusses, die vor 5 oder 6 Jahren frisch ausgehoben worden waren, um dem Fluß ein neues Bett zu geben, sind inzwischen völlig zugewachsen.

Mitten im Tal dann die größte Baumschule der ADMR mit Experimentierflächen, wo u.a. einige Fruchtbäume angepflanzt sind. Das Projekt der Drainage hat die lokale Bevölkerung mit eigenen Kräften realisiert und mit finanzieller Hilfe aus Deutschland und dies zahlt sich jetzt aus durch reiche Ernten. Überall sind Menschen unterwegs und ich habe noch nie so viele Hände schütteln müssen, wie während dieser zwei Tage in Luhwindja. „Jambo“ „Jambo sana“ (Swahili für Guten Tag und Antwort darauf) gehört inzwischen zu meinem Wortschatz.

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