Aus dem Tagebuch von Dialog International - März - April 2004

In diesem Tagebuch wird in lockerer Folge aus der alltäglichen Arbeit von Dialog International mit den Partnern im Kongo berichtet

Freitag, 30. April 2004

Heute kam ein Brief von einem Freund an, der gerade aus dem Kongo zurück ist. Und was schreibt er?:

„Du wirst lachen: Als ich über den Dorf-Grenzposten zwischen Uganda und Adi fuhr, war das übliche Geplänkel wieviel ich zu bezahlen hatte, mein Visum sei nicht gültig, schliesslich sei das hier von Rebellen besetztes Land usw. , wir lachten viel und bezahlten dann eine kleine Summe. Am Schluss fragte mich der Zöllner, ob ich nicht die Email Adresse von Dialog International hätte???? Ich war total überrascht und sagte, ich hätte dieses Wort noch nie gehört....dann war er zufrieden! Du siehst Ihr erlangst Weltruhm!“

Eigentlich ist nicht verwunderlich, daß Dialog International im Ostkongo bekannter wird, weil unsere Repräsentanz in Bukavu in der letzten Zeit ziemlich viele Aktivitäten hatte: Da ist die Ausbildung der juristischen Berater gelaufen – flächendeckend. Dann die Solarseminare. Dann die Zusammenarbeit mit Pax Christi in einem Friedensnetzwerk der Großen Seen, wo auch Gruppen aus dem Nordkivu mitwirken und vieles mehr. Natürlich bewirkt dies, daß immer mehr Leute die Vorstellung haben, wir seien eine große Organisation und warteten nur darauf, unser Geld in viele Projekte des Kongos regnen zu lassen. Wir haben eine Fülle von Projektanfragen und wir müssen klar machen, daß nur sehr begrenzte Mittel zur Verfügung stehen und nur relativ wenige Projekte wirklich akzeptiert werden können. Aber „richtige“ Absagen geben wir selten. Meistens liegen die Projekte in der „Schublade“, weil sie vielleicht doch mal irgendwann finanzierbar sind oder in ein Programm reinpassen, mit dem wir verschiedene Projekte unter einem Thema – z.B. Mikrokredite – zusammenfassen. Meist trifft unser Büro in Bukavu schon eine Vorauswahl. Es gibt im Südkivu ein paar Dutzend Organisationen, die mit DIB kooperieren und deren kleine Projekte geniessen eine gewisse Priorität. Andererseits läßt sich auch nicht ohne weiteres beschließen dies oder das Projekt machen wir auf alle Fälle, ohne daß wir Lösungen für die Finanzierung haben. In der Praxis geht das so: Beim BMZ liegt inzwischen das Dorfhelferprojekt, welches seit über einem Jahr in Vorbereitung war. Dies ist eine Kooperation mit ANAMED, der Alternativen Medizin in den Tropen, die auch etwas bei der Finanzierung helfen. Das Konzept überzeugt uns und wir hoffen später auch in anderen Regionen des Kongos eine ähnliche Arbeit machen zu können. Auch die Wiederaufforstung in Burhinyi, der Nachbargemeinde von Luhwindja, soll demnächst beim BMZ beantragt werden, weil uns hier eine andere Organisation bei der Finanzierung helfen will. Weitere kleine Projekte liegen bei unterschiedlichen Stellen, die Möglichkeiten hätten, uns bei der Finanzierung zu helfen und warten auf die Entscheidungen der dortigen Gremien. Darunter ist ein Projekt für geschändete Frauen in Burhinyi, welches wir dann auch mit einem Zuschuß vom BMZ auf den Weg bringen möchten. Dann hat eine gewisse Dringlichkeit der Bau der Wasserleitung für Luhwindja, der nach Abschluß der Uvira- und Mikrokredite-Projekte Ende des Jahres noch angepackt werden soll. In Kinshasa haben wir leider noch keine Lösung für die Fortsetzung der Herausgabe der Informationsblätter für Schüler gefunden, welche letztes Jahr von DIFÄM gefördert worden waren, die das in diesem Jahr nicht fortsetzen können. Fachleute loben das Projekt. Aber wir können nicht mal gerade 3.400 Euro abzweigen, die dafür gebraucht werden.

Manchmal rufen auch Menschen an und machen uns Hoffnungen, z.B. im Kindersoldatenbereich wollte eine kleine Stiftung uns neulich helfen. Wir haben Infos hingeschickt und ein kleines Projekt vorgeschlagen im Sinne ihrer Vorstellungen – und dann nichts mehr gehört.

Im nächsten Jahr hoffen wir in Kinshasa ein Frauenprojekt realisieren zu können mit Ausbildungen in Schneiderei. Dafür werden zur Zeit schon eifrig Nähmaschinen gesammelt, die in einem Container dorthin gehen sollen.

Von der Wiederaufforstung in Luhwindja ist ein ausführlicher Zwischenbericht gekommen. Aber dazu demnächst mehr. style='font-size:14.0pt;font-family:"Times New Roman";

Donnerstag, 22. April 2004

Ein schönes Zitat fand sich gestern von Emile S. Utshudi, Direktor der kongolesischen Eisenbahn: „Nach Ansicht der Bevölkerung sollte es ein Neubeginn werden, eine neue Regierung, gerecht und prosperierend. Auch ich selbst hoffe auf einen neuen Augenblick, doch muß ich Ihnen sagen, dies ist das Ende unseres Schlafes, aber wir sind noch nicht aufgewacht.“ (New York Times, 21.4.04) Doch ein junger Kongolese schrieb mir, nachdem er das gelesen hatte: „Das ist aber eine gute Nachricht!“ – Nun ja, im Vergleich zu den übrigen Nachrichten aus dem Kongo vielleicht.

Gestern befand sich die Delegation des Bundestages, die derzeit den Kongo bereist, in Bukavu und einige unserer Freunde waren eingeladen, mit den Teilnehmern zu sprechen.

Letztesmal erwähnte ich den Aufenthalt von Emeritha Karamira in Bukavu von Twese Hamwe. Descartes schrieb dazu vor einigen Tagen: „Seit mehr als 10 Tagen arbeiten wir mit E.K. Wir trafen alle Gruppen, die von Twese Hamwe eine Unterstützung bekommen hatten um nachzuschauen, was aus den Projekten geworden ist. Außerdem bereiteten wir ein Zwei-Tage-Seminar vor für die Partner von Twese Hamwe und andere Gruppen, die für Frieden und Versöhnung arbeiten. Das Seminar war sehr gut.“

Auch Emmanuel schrieb zu diesem Seminar: „Heute haben wir 8 Stunden lang an dem Seminar von Twese Hamwe teilgenommen. Wir diskutierten über Praxis und Verständnis der Versöhnung in unseren Familien, in unserem Leben, mit unseren Nachbarn, in unserer Arbeit und in unseren Gemeinschaften.

In fünf Arbeitsgruppen haben die Teilnehmer festgestellt, daß Versöhnung folgendes braucht:

1. Menschen im Konflikt müssen erstmal diesen Konflikt identifizieren und die Personen, welche in dem Konflikt stehen, die „Ursache des Konflikts“;

2. Die Menschen oder die Gruppen im Konflikt muß einverstanden sein sich zum Dialog miteinander zu treffen oder mit einem Vermittler,

3. sie müssen die Wahrheit sagen,

4. sie müssen die Gerechtigkeit anwenden,

5. sie müssen sich gegenseitig vergeben,

6. sie müssen in Frieden miteinander leben und Liebe üben.“

Hätten wir nur die Möglichkeit gehabt, schon vor 5 oder 10 Jahren solche Seminare durchzuführen! Inzwischen möchte auch Peace Brigade International Freiwillige in den Osten des Kongos entsenden, worüber wir uns sehr freuen. Allerdings kam hier heute das Gerücht an, daß der geplante Einsatz des Zivilen Friedensdienstes im Kongo, den wir seit über einem Jahr mit Pax Christi vorbereiten, vielleicht gar nicht genehmigt wird. Das wäre natürlich eine große Enttäuschung. Aber noch ist offiziell noch nichts mitgeteilt worden. Vielleicht sagt das Auswärtige Amt wieder, daß das Leben in Bukavu für einen Deutschen zu gefährlich sei? Natürlich muß man in einer Gegend, wo tiefer Frieden herrscht, nicht unbedingt zivilen Friedensdienst organisieren. Wunderlich ist nur, daß seit Monaten sich die deutschen Delegationen in Bukavu sozusagen die Klinke in die Hand geben. Jetzt müssen wir also abwarten, was die Bundestagsdelegation zu berichten hat. Die CDU/CSU hat kürzlich eine Anfrage im Bundestag zu den Problemen des ZFD durchgeführt, die unter der Bundestagsdrucksache 15/2727 beantwortet wurde, wo der Regierungsstandpunkt zum Zivilen Friedensdienst dargelegt wurde. Immerhin setzt sich die Opposition ernsthaft mit dem ZFD auseinander….

Donnerstag, 8. April 2004

Aus Bukavu kommen in diesen Tagen nur spärliche Nachrichten. Am letzten Wochenende war eine Delegation des deutschen Entwicklungsministeriums dort und hat u.a. Gespräch mit Leuten von Dialog International Bukavu geführt. Ob dadurch unser geplantes Kindersoldatenprojekt einen Schritt vorangekommen ist, wurde noch nicht berichtet. Emeritha Karamira von Twese Hamwe ist inzwischen auch in Bukavu eingetroffen und plant für Mitte April ein Friedensseminar mit Mitgliedern der zu Twese Hamwe zählenden Gruppen.

Das Kwango-Projekt kam noch nicht voran, weil die zuständige Person, die über den Antrag zu entscheiden hat, derzeit verreist ist. Auch andere Projekte befinden sich in der „Warteschleife“ – die „Mühlen der Geldgeber“ mahlen halt oft recht langsam – selbst wenn die Projekte eine hohe Dringlichkeit haben. Wir dürfen darüber nicht klagen, sehen wir doch selbst bei Dialog International, daß manche Projekte eigentlich schnell realisiert werden müßten, aber die notwendigen Vorarbeiten nicht so schnell geleistet werden können, da anderes Priorität hat und Terminsachen einfach vorher erledigt werden müssen. Und unsere wenigen Kräfte können nur begrenzt wirken. Solche Begrenzungen sind manchmal ganz schmerzhaft. Besonders dann, wenn sogar finanzielle Engpässe nicht so schnell behoben werden können. Für das Wiederaufforstungsprojekt hätte man z.B. in den letzten Wochen etwas mehr Geld benötigt – dafür wird in der 2.Jahreshälfte nicht so viel gebraucht. Das haben wir aber zu spät erfahren und weil wir keine Rücklagen bilden können und eigentlich auch nicht wollen (Das Geld für unsere Kongohilfe gehört nicht auf die Bank sondern zu den Menschen in den Kongo!), konnten wir nicht genug geben. Jetzt müssen die Partner mit dem, was sie bisher bekommen haben, erst einmal über die Runden kommen. Wir haben einen österlichen Spendenappell verschickt und hoffen dadurch, daß sich einige großzügige Geber finden, sodaß die nächsten Projektzahlungen wenigstens reibungslos finanziert werden können.

Wir haben überhaupt noch nicht über ein neues kleines Projekt berichtet, welches für uns in Düren vorbereitet wird: In Kinshasa sollen Frauen u.a. einmal Näh- und Strickkurse machen können und dann auch mit Nähmaschinen ausgestattet werden. Und im Dürener Land sind einige aktive Freunde rund um die kongolesisch-deutsche Musikgruppe „Esengo“ bemüht, gebrauchte Nähmaschinen zu sammeln, die wir demnächst mit einem Container nach Kinshasa schicken wollen. Das eigentliche Projekt soll für das nächste Jahr vorbereitet werden und wir hoffen, daß der Container bei Projektbeginn angekommen sein wird.

Ein weiteres Projekt für eine Schule in Kinshasa ist in die Diskussion gebracht worden von einem kongolesischen Mitglied. Da wir seit einigen Wochen nichts mehr dazu gehört haben, waren wir etwas beunruhigt und hören inzwischen, daß die Gefahr der Abschiebung droht. In der Tat wird immer häufiger berichtet, daß Kongolesen abgeschoben werden, die mit guten Gründen aus ihrer Heimat geflohen sind. Gestern hat das Ökumenische Netz Zentralafrika einen Appell an die Bundesregierung gerichtet, den wir hier wiedergeben wollen:

Pressemitteilung des ÖNZ

Die UN Menschenrechtskommission darf die DR Kongo nicht hintanstellen.

Anlässlich des zehnten Jahrestages des Genozids in Ruanda hat UN Generalsekretär Kofi Annan heute in einer Ansprache an die UN Menschenrechtskommission in Genf Versäumnisse und Fehler der internationalen Gemeinschaft 1994 eingestanden und bedauert und die Menschenrechtskommission an ihre fortbestehende Verantwortung eindringlich erinnert.

„Beim Genozid in Ruanda handelte es sich um das grösste Versagen in der Geschichte der Vereinten Nationen. Wir sind es den Ueberlebenden schuldig, nie wieder einen Genozid stattfinden zu lassen. Der Konflikt im Ituri, im Osten der DR Kongo hat weiterhin grosses Potential zum Genozid. Seine Ausbreitung muessen wir verhindern.“ Sagt Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen soeben in seiner Rede.

Wie das ÖNZ aus Expertenkreisen erfuhr, gibt es aber Bestrebungen der Menschenrechtskommission, die Einordnung der Gefahr der Menschenrechtsverletzungen in der DR Kongo herabzustufen. Bisher gibt es eine eigene Sonderberichterstatterin, zukünftig soll die Situation in der DR Kongo aber nun nur noch als „technisches Problem“ behandelt werden.

Gegenüber einer Delegation des Bundestages und der deutschen Regierungsdelegation unter Leitung von Claudia Roth haben wir mehrfach unsere Bestürzung über diese gravierende Verschlechterung ausgedrückt. „Deutschland muss eine führende und prägende Rolle innerhalb der EU für den Schutz vor und die Prävention von Menschenrechtsverletzungen   einnehmen“, sagt Annette Weber, Sprecherin des ÖNZ, in Genf.

Das ÖNZ warnt Deutschland und die anderen EU-Staaten, entgegen der Bewertung der kongolesischen Zivilgesellschaft, und ohne erkennbare politische Notwendigkeiten, dem Druck der kongolesischen Regierung stattzugeben.

Wir befürchten, dass für ein Land mit drei Millionen Opfern und weiterhin vorkommenden massiven Menschenrechtsverletzungen die bestehenden Schutzmechanismen wie zum Beispiel die Sonderberichterstatterin, wegfallen oder erheblich geschwächt werden koennten. Dadurch wird auch die Glaubwürdigkeit der Menschenrechtskommission insgesamt bedroht.

Dieses Bestreben kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die internationale Gemeinschaft mit Recht die verheerenden Versäumnisse 1994 in Ruanda reflektiert. Doch die mögliche Rückstufung der DR Kongo setzt falsche Signale für die Überlebenden in der Region der großen Seen. Wenn die internationale Gemeinschaft sich von der DR Kongo abwendet, nimmt das der Bevölkerung, die sich nach Frieden sehnt, erneut ein großes Stück Hoffnung. „Das wäre die Botschaft in die Bevölkerung, dass die UNO-Staaten sie am liebsten vergessen würden“, so Annette Weber in Genf.

Kontaktmöglichkeiten:

Annette Weber, (Sprecherin ONZ) z.Z. Genf, 0179 - 100 69 51

Johannes Brandstäter (Brot fuer die Welt) z.Z. Genf, 0162 – 946 76 16

Wahrscheinlich wäre sinnvoll gewesen, nicht nur das Ökumenische Netz, also die Kongo-Lobbystelle, hätte diesen Appell unterzeichnet, sondern ein breites Bündnis von Kongogruppen, aber leider sind wir noch nicht soweit. In den nächsten Tagen will eine Delegation des Deutschen Bundestages zumindest in den Osten des Kongo reisen. So werden wir wahrscheinlich Ende April mehr darüber hören, was deutsche Politiker zum Kongo sagen. Zumindest aus dem Nord-Kivu kommen heute nachmittag Nachrichten, daß die Situation wieder sehr gespannt. Trotz der Übergangsregierung ist die Situation in einigen Regionen noch sehr fragil, auch weil einfach viel zu viele Kleinwaffen im Land sind und die Milizen nicht rasch genug demobilisiert werden.

Im Zusammenhang mit dem Gedenken an die Massaker in Ruanda vor nunmehr 10 Jahren wird in den Berichten auch immer wieder daran erinnert, in welche gewaltigem Ausmaß der Kongo unter diesen Ereignissen zu leiden hatte, weil das Land Millionen Hutu-Flüchtlinge von heute auf morgen aufnehmen mußte, die Unruhen ins Land brachten, ganze Regionen abholzten für Brennholz und schließlich wurde mit dem Vorwand, in diesen Flüchtlingslagern nach Völkermördern zu suchen zu wollen, fast das halbe Land von der Tutsi-Regierung in Kigali besetzt. Im weiteren Verlauf hat man sich indes mehr für die kongolesischen Rohstoffe interessiert als für die angeblichen Völkermörder.

Montag, 5. April 2004

Manchmal kommen die guten Nachrichten ganz unerwartet. Heute früh lag in der Post ein Brief mit der Bewilligung eines Projektes, auf die wir noch gar nicht gehofft hatten: „Schulen entdecken Solarenergie für eine neue Partnerschaft mit Afrika“ will uns die NRW-Stiftung bis Ende nächsten Jahres fördern. Man möchte einen Luftsprung machen, doch zuerst organisieren wir für Bonn die Veranstaltung „Solarenergie – Chance für Afrika“ am 21. Mai. Doch allmählich sollten wir unsere Kontakte zu Lehrern und Schulleitungen aktivieren. Die Vorstellung, daß Afrikaner in deutsche Schulen gehen und dort für Solarenergie werben und am Ende vielleicht Partnerschaften zwischen deutschen und afrikanischen Schulen rauskommen ist zumindest noch nicht ganz alltäglich. Jedenfalls sind wir sicher, dies wird ein ganz spannendes Projekt und ist im Zusammenhang der verstärkten Diskussion um erneuerbare Energien in diesen Wochen auch noch von großer Aktualität.

Dienstag, 30. März 2004

Am 20. März hatten wir die Mitgliederversammlung von Dialog International. Wir zittern immer etwas, ob genügend Mitglieder kommen. So auch diesmal. Aber schließlich waren wir ungefähr ein Dutzend Leute und haben uns den Jahresbericht angehört (Tagebuchleser konnten den schon im Dezember lesen) und nicht zuletzt den Vorstand neu gewählt. Muepu blieb Vorsitzender, auch sonst änderte sich nicht viel. Allerdings mußte Gerhard aus „technischen Gründen“ zurücktreten, weil wir hoffen, daß er demnächst mit aller Kraft in einem Projekt mitarbeiten kann. Dafür wurde Andreas Schillo in den Vorstand gewählt.

Ansonsten haben wir ausführlich über das geplante Schulprojekt gesprochen. Was bisher nur auf Düsseldorfer Ebene möglich war soll für NRW und bundesweit angeboten werden können: Afrikaner gehen in Schulen, gestalten Projektunterricht mit und zwar in den Fächern Französisch, Englisch, Geographie, Gesellschaftswissenschaften und mit dem Thema „Solarenergie“ auch in Physik. Das Projekt kann spannend werden und der Beginn einer „neuen Partnerschaft“, nämlich zwischen Afrikanern und Europäern.

In den nächsten Monaten wird dazu noch viel zu reden geben.

Dann waren wir in der vorigen Woche zu Felix v.Grünberg in den Düsseldorfer Landtag eingeladen, um dort eine Veranstaltung vorzubereiten, die wir für den 21.Mai für Bonn planen: Solarenergie – Chance für Afrika. Das Programm findet sich bereits auf der Solar-Website und bald auch auf der Dialog-Website. Der vielseitige Bonner Landtagsabgeordnete fördert Solarprojekte im südlichen Afrika. Zufällig war Dr.Thomas Fues mit dabei, der Landesbeauftragte von NRW für Umweltfragen, den wir gerne zur Solarkonferenz letztes Jahr eingeladen hätten, wo er verhindert war. Jetzt wird er die Bonner Veranstaltung moderieren. An dem Gespräch nahmen außerdem noch Joel, Gerhard und Andreas teil und wir haben gestaunt, in welch kurzer Zeit wir „Nägel mit Köpfen“ machen konnten, wie man so sagt. Die Veranstaltung findet bewußt kurz vor der Regierungskonferenz „RENEWABLES“ statt und ist wahrscheinlich die einzige, die sich mit Afrika befaßt in einer Reihe von zahlreichen Veranstaltungen zum Thema erneuerbare Energien.

Übrigens ist der derzeitige Regierungsstreit um die Emissionsrechte, der heute mit einem Kompromiß scheinbar beigelegt wurde, irgendwie geisterhaft. Im nächsten Vierteljahr wird kein Thema wichtiger sein als erneuerbare Energien und fossile Seilschaften brechen einen derart unglaublichen Streit vom Zaun… ..

Kinshasa hatte angeblich Sonntagfrüh einen Putschversuch gegen Kabila . Außer in Deutschland schrieben weltweit die Zeitungen davon. Doch wurde beobachtet, daß die erste Granate vom, nicht auf den Präsidentenpalast abgeschossen worden war. Dies ist etwas verdächtig und man spekuliert, ob die ganze Angelegenheit vielleicht eine Selbstinszenierung der Kabilaregierung gewesen sein könnte? Dies wäre dann alles etwas operettenhaft, wenn nicht auch Tote und Verletzte zu beklagen gewesen wären. Doch die Situation im Kongo ist nach wie vor fragil. Ob die MONUC wirklich entscheidend helfen kann, wird sich noch zeigen. Im Osten ist die Bevölkerung nicht überall begeistert von der MONUC-Präsenz, die ihnen eigentlich „Sicherheit produzieren“ soll. Nun ja, Soldaten sind grundsätzlich nicht die frömmsten Leute. Auch Blauhelme sind Soldaten, die ganz gerne in Kneipen gehen, sich einen trinken oder dem Rotlicht hinterherlaufen. Man hört seit Jahren auch aus UNO-Einsätzen, daß die gut bezahlten Blauhelme sich langweilen und Ablenkung suchen.

Nun sollte man meinen, sie hätten im Kongo Aufgaben genug und alles andere mangelte außer Langeweile. Und doch: Oft fehlt ein Mandat zum Eingreifen in bestimmten Situationen und dann stehen Blauhelme halt rum, während rundrum die Welt untergeht.

Das schlimmste Beispiel dieser Art haben wir vor 10 Jahren in Ruanda erlebt. Gerade in diesen Tagen wird jener unglaublichen Vorgänge gedacht.

Was bleibt aber für Friedensarbeit übrig? Bleibt überhaupt etwas übrig? Zunächst einmal ist Friedensarbeit die entscheidende Grundlage für Frieden überhaupt – Soldaten leisten da eher einen marginalen Beitrag. Sie können höchstens den Krieg eindämmen. Frieden wird durch zivilgesellschaftliche Bemühungen, durch Vermittlung, Versöhnung, Vergebung, durch gerechte Lösungen, manchmal auch durch Bestrafung einzelner Personen herbeigeführt. Frieden wird letztenendes gestiftet. Im Kongo hatten die Friedensstifter in den letzten Jahren einen besonders schweren Stand. International hat sich niemand für sie interessiert, sie standen oft völlig alleine da und doch ist ein Prozeß in Gang gekommen, der inzwischen Grundlage für eine einmalige Erfolgsgeschichte werden könnte, wenn für einmal die internationale Gemeinschaft wachsam bleibt und die zarten Pflänzchen des Friedens genügend unterstützt…

In den nächsten Tagen wird eine Delegation des Bundestages den Kongo besuchen und prüfen, welchen Beitrag Deutschland geben kann. Wir hoffen, daß dies nicht vor allem ein militärischer Beitrag sein wird…

Freitag, 19. März 2004

Heute ist der erste Zwischenbericht 2003 für das Wiederaufforstungsprojekt fertig geworden. Wir haben immer wieder im Tagebuch davon berichtet und dann ist doch wieder einiges neu dabei, was besonders auffällt: In Luhwindja wurden die ersten Obstbäume veredelt. Obstbäume gabs dort vor langer Zeit einmal. Dann waren alle abgeholzt und jetzt werden wieder neue angepflanzt: Pflaumen- Avocado- und Orangenbäume. Und eigentlich, so schreiben unsere Partner, müßte daraus ein eigenes Projekt werden… Natürlich, das Veredeln von Obstbäumen ist eine Kunst für sich. Das muß gelernt werden. Wenn wir die Kerne aussäen wachsen erstmal „wilde“ Obstbäume heran, bei uns Wildkirschen, Wildäpfel usw. Erst wenn der junge Trieb edle Triebe „aufgepfropft“ bekommen, entsteht der „Kulturobstbaum“. Und die Menschen in Luhwindja können dies nicht ohne fremde Hilfe – und das kostet Geld. Ob wir da helfen können?

Und dann wird noch etwas anders berichtet: Unser Wiederaufforstungsprojekt ist der einzige Arbeitgeber in Luhwindja, der Bargeld auszahlt. Luhwindja hat über 30.000 Einwohner. Und Dialog International hat ungefähr zwei Dutzend Angestellte für dieses Projekt. Und das sind zur Zeit die einzigen, die ein regelmäßiges Gehalt in Bargeld ausgezahlt bekommen. Können wir uns das überhaupt vorstellen? In einer Zeit wo in Deutschland die Agenda 2010 die Gemüter erhitzt ist das wirklich schwer vorstellbar. Neulich schon fiel mir auf, daß viele Leute in Luhwindja barfuß rumlaufen, über Stock und Stein, so war dies auf den Photos zu sehen. Und jetzt das. Dabei sind die Gehälter äußerst bescheiden und liegen im Bereich von 50 $ im Monat.

Wenn wir zum Vergleich bedenken, daß bei unseren Mikrokredit-Projekten Frauen mit einem Kredit von 20 $ „wuchern“, d.h. Tag für Tag für 20 $ Einkäufe in der Stadt tätigen, diese in ihrem Heimatdorf mit einem Profit von 1 oder 2 $ verkaufen und damit ihre Familie mit mehreren Kindern über Wasser halten, so sind 50 $ im Monat festes Einkommen schon viel Geld.

Mein Großvater brachte als Schmied auch nicht mehr Mark nach Hause, die Familie im Bergischen Land hatte eine sogenannte „Nebenerwerbslandwirtschaft“, konnte sich also mit vielen Lebenmitteln selbst versorgen. Natürlich leben auch die meisten Menschen in Luhwindja von der Landwirtschaft und benötigen gar nicht so viel Geld und doch – können wir uns dies heute hier in Deutschland noch vorstellen? Was in Luhwindja geschieht, heißt bei den Fachleuten „Subsitenzwirtschaft“ – wenn die Ernten gut sind braucht niemand zu hungern. Aber wehe, wenn ein Jahr zu trocken oder zu naß ist - oder wenn ein Kind eine teure Krankheit bekommt…

Was wirklich Freude macht bei den Berichten aus Luhwindja, ist, daß die gesamte Bevölkerung inzwischen von der Wiederaufforstung begeistert mitmacht. Ohne das ehrenamtliche Engagement von 3.000 Schülern und viel mehr Erwachsenen wäre die Auspflanzung von über 300.000 jungen Trieben 2003 auch gar nicht möglich gewesen – ganz abgesehen von dem Bewässern während der Trockenzeiten. Immerhin hatte man letztes Jahr 10.000 Stück Verluste zu beklagen, aber bei der Menge der ausgepflanzten Bäumchen  sind das gerade einmal 3 -4 %. Der Rest sorgt dafür, daß rund um Luhwindja in Zukunft wieder ein Wald entsteht, so wie dies in alter Zeit auch war. Und wo Wald ist kommen auch bald Vögel, Tiere und Wasser zurück, also Leben entsteht neu.

Donnerstag, 18. März 2004

Wenn hier Lücken im Tagebuch entstehen, dann ist das nicht unbedingt der Mangel an Nachrichten sondern eher der Mangel an Zeit. Oder andersherum, je mehr berichtet werden müßte umso weniger Zeit steht dafür zur Verfügung.

Gestern schrieb Emmanuel aus Bukavu, daß sie einen "journée ouverte", einen „offenen Tag“ organisieren und zwar für die juristischen Berater ( Moniteur juridique), die letztes Jahr im GTZ-Projekt ausgebildet wurden. Am morgigen Freitag sollen in Bukavu 300 dieser Leute zusammenkommen und die Ergebnisse ihrer Ausbildung präsentieren, die ein Beitrag zu einer Kultur des Friedens im Kivu ist. Insgesamt sind 327 solcher Berater ausgebildet worden und in einem früheren Tagebucheintrag konnten auch bereits einige Erfolge ihrer Tätigkeit berichtet werden.

Hier der Status einiger weiterer Projekte, die bereits laufen oder in Vorbereitung sind:

- Dorfhelfer für den Kwango. Das Projekt ist nahezu fertig vorbereitet, doch gab es Rückfragen. Der vorgesehene Projektleiter befindet sich auf dem Land und ist, wie Augustin aus Kinshasa schreibt, zur Zeit nur per „tam-tam“ zu erreichen. Also: wir müssen warten. Die Rückfragen betreffen insbesondere eine geplante Schneiderausbildung für junge Frauen.

- Wiederaufforstung in Burhinyi: Die Rückfragen werden von der Partnerorganisation zügig beantwortet und zwar in einem tadellosen Englisch. Burhinyi liegt fast am Ende der Welt und man spricht Mashi, allenfalls noch Französisch. Aber, wie sich herausstellt, die Aktiven unserer Partnerorganisation sind Akademiker, welche ihren Bevölkerungen helfen wollen – und mit ihrer Organisation CODIMIR in den letzten Jahren auch schon eine ganze Menge geleistet haben. Wir erinnern uns: im vorigen Jahr förderten wir in Burhinyi ein Projekt, bei dem unterernährte Kinder Proteine bekamen (über Sojasamen und Meerschweinchen) und während des Krieges mußte die Bevölkerung mehrfach vor Plünderungen flüchten. Inzwischen steht auf der Hochebene von Burhinyi kein einziger Baum mehr. Hier muß also etwas getan werden.

- Wiederaufforstung in Luhwindja: Mit dem Jahresbericht wurden ausführliche Statistiken geschickt. Inzwischen sind allein im Jahr 2003 über 300.000 Pflänzchen produziert und in die Hügel eingepflanzt worden. Die Photos zeigen, daß während der Pflanzperiode wirklich die gesamte Bevölkerung unterwegs ist. Und das mußte durch eine Aktivierungskampagen vorbereitet werden. Diese hat während des letzten Jahres mehr als 20.000 Haushalte persönlich angesprochen und informiert. Immerhin mußten genau 517,5 ha Land bepflanzt werden. Hier haben ungefähr 2.400 Schüler geholfen (neben den Erwachsenen natürlich) und zwar vor allem beim Transport der Pflanzen und beim Begießen in der Trockenzeit.

- Mikrokredite: der Jahresbericht liegt vor und wird gerade übersetzt.

- Beim Projekt in Uvira liegt der Bericht ebenfalls vor, doch gab es ein paar Rückfragen. oder besser Verständnisfragen. Generell hatten unsere Partner von Bukavu das Projekt (Rücksiedlung von Bauernfamilien aufs Land) bereits im Januar bereist und sich sehr beeindruckt von dem Erreichten geäußert. In Uvira ist das Hauptproblem der Bauern, daß die meisten Felder nicht neben dem Wohnort liegen sondern viele Kilometer weit entfernt, sodaß sie lange laufen müssen, um diese bestellen zu können. Das ist sehr anstrengend, insbesondere in der dort herrschenden Hitze. Wir versuchen mit den Reservemitteln noch einige Fahrräder anzuschaffen. Das nächste Problem ist die Bewässerung, die intensiver geschehen müßte. Unsere Freunde in Bukavu empfahlen dazu Gemeinschaftsarbeit. Gemeinsames Bewässern der Felder von der begünstigten Bevölkerung. Und Bewässern heißt oft Tragen von Eimern….

Dies sind einige der Projekte, zu denen heute etwas gesagt werden kann. Weiteres wird folgen. Natürlich muß das alles auch finanziert werden und das ist gar nicht so einfach. Ob wir in diesem Frühjahr das nötige Geld für die Projekte rechtzeitig zusammenbekommen ist noch nicht sicher. Um die Weihnachtszeit herum öffnen viele Menschen ihre Herzen und ihre Geldbörsen und geben manchmal ganz großzügig für solche Projekte. Aber danach ist alles vorbei mit Spenden. Was uns fehlt ist die kontinuierliche Bereitschaft Monat für Monat einen kleinen Betrag für eins der Kongoprojekte zu geben. Bisher machen das nur ganz wenige Freunde. Inzwischen sind wir in NRW in den Listen der bußgeld-berechtigten Organisationen, aber da ist die „Konkurrenz“ sehr groß… Wir haben einige Gerichte angeschrieben und uns vorgestellt. Aber sofortige Wunder wird das kaum bewirken.   Unsere Partner wissen, daß wir keine riesigen Projekte finanzieren können, andererseits wissen sie auch, daß wir in Deutschland ganz allgemein nicht gerade arm sind. Sie wissen, daß uns zumindest möglich ist ihre kleinen Projekte zu unterstützen. Aber dafür müssen unsere Projekte bekannter werden. „Projektwerbung“ ist aber weder umsonst noch ohne Zeitaufwand zu haben. Eigentlich wäre schöner, wir könnten die Zeit in die Projekte selbst stecken. ..

Dienstag, 9. März 2004

Die letzte Nachricht kam am Wochenende aus Bukavu: Alles sei wieder ganz ruhig. Hoffentlich bleibt dies so. Die Kongolesen müßten endlich einmal auch die Möglichkeit bekommen ihre Angelegenheiten in Frieden regeln zu können. Sie haben ein Recht auf Frieden. Daß sich Frieden auch finanziell lohnt, zeigt eine Nachricht, die heute in der New York Times zu lesen war. Der UN-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers berichtete, daß die Beendigung der Kriege in Afrika, in Angola, Sierra Leone, Liberia, Sudan, Eritrea, Somalia, Burundi, Rwanda und in der Demokratischen Republik Kongo auch bedeutet, daß Millionen von Flüchtlingen wieder in ihre Heimat zurückkehren – und zunächst Eingliederungshilfe benötigen. Aber danach wird’s wesentlich billiger, weil sie in den letzten Jahren von der internationalen Gemeinschaft versorgt werden mußten. Mit anderen Worten: Friedensarbeit macht sich tatsächlich bezahlt. Dies wollen viele noch immer nicht einsehen…

Wie schon erwähnt, haben wir in den letzten Tagen über einigen komplizierten Anträgen gesessen. Wie schon länger unsere Mitgliederversammlung beschlossen hatte, soll das Schulprojekt ausgeweitet werden, welches wir bisher seit einigen Jahren in Düsseldorf realisiert hatten. Afrikaner wurden von Schulen eingeladen, vorzugsweise für den Französischunterricht und konnten dadurch sozusagen als Botschafter ihrer Heimat ein Afrikabild vermitteln, das nicht in den Zeitungen zu lesen ist. Wo ja überhaupt nicht viel von Afrika zu finden ist, ein Phänomen, an dem wir immer noch herumrätseln. Deshalb wollen wir uns in diesem Jahr in unserem Seminar „Medien und Afrika“ nochmal mit der Frage beschäftigen, weshalb Afrika in den deutschen Medien fast nicht stattfindet und wenn, dann nur in Katastrophenmeldungen.

Jedenfalls hoffen wir durch das geplante Projekt demnächst auch in anderen Städten Afrikaner für den Einsatz in Schulen vermitteln zu können.

Gestern kam ein begeisterter Brief von einem Freund aus Kinshasa, der gerade erfahren hatte, wie einige Einzelheiten des geplanten Projekts mit seiner Organisation aussehen. Er schreibt: „Ich hoffe, daß wir zusammen in Zukunft noch viel Gutes bewirken können. Es war immer mein Bestreben meinem Land und meinen Brüdern auf die bestmögliche Weise zu helfen. Jedes Mal, wenn ich eine Möglichkeit finde, meine Fähigkeiten für andere zu nutzen, bin ich glücklich, sehr glücklich, denn wofür wäre ich sonst geschaffen worden?“

Donnerstag, 4. März 2004

Eigentlich läßt sich nicht viel berichten. Wir sitzen über Anträgen, damit die künftig geplanten Projekte finanziert werden und das ist nicht immer einfach. Immerhin konnte das Kwango-Projekt für die Dorfhelfer auf den Weg gebracht werden. In Bukavu war Anfang der Woche „ville morte“, „tote Stadt“, also eigentlich ein Generalstreik gegen die Zustände dort und die Politik des RCD. Aber wir hoffen natürlich, daß sich die Lage bald wieder beruhigt und die Arbeit geordnet weitergehen kann. Denn das ist doch das wichtigste in der jetzigen Situation des Wiederaufbaus, daß die Menschen ohne Belästigung durch unfähige Politiker ihren Geschäften nachgehen können.