Das aktuelle Kongo-Presse-Tagebuch

Das Kongo-Presse-Tagebuch gibt eine persönliche Meinung wieder. Auf keinen Fall die offizielle Meinung von Dialog International

Die angegebenen Links sind teilweise nur kurzfristig im Internet frei erreichbar.

Vom 1.-15. August 2006

Dienstag, 15. August 2006

188 – 15806 Die Tageszeitung Die Welt hat am heutigen Dienstag offenbar als einzige deutsche Zeitung eine kurze Meldung über die schon erwähnte EUFOR-Zeitung in Kinshasa gebracht, was hier immerhin als beachtliche Leistung registriert werden soll. Und hier die Meldung:

„Kinshasa - Die EU-Truppe im Kongo (EUFOR) hat am Montag die erste Ausgabe einer Informationszeitung für die Bevölkerung herausgegeben. "Darin wird erklärt, wer wir sind und welchen Auftrag wir haben", sagte EUFOR-Sprecher Peter Fuss in Kinshasa. Die Zeitung hat den Titel "La Paillote", übersetzt "Strohhütte". Im Kongo werden auch Freiluftkneipen, in denen man sich unter Schattendächern aus Stroh trifft, Paillote genannt. Die Zeitung hat eine Auflage von 55 000 Exemplaren und soll jeden Montag erscheinen. EUFOR will damit weit verbreiteten Gerüchten in Kinshasa entgegentreten, dass sie in erster Linie im Land sei, um den amtierenden Präsidenten Joseph Kabila zu unterstützen. Gut zwei Wochen nach der historischen Wahl sind etwa 30 Prozent der Stimmen ausgewertet. Demnach hat Kabila die absolute Mehrheit erreicht. Das Endergebnis soll spätestens am 20. August veröffentlicht werden. dpa" http://www.welt.de/data/2006/08/15/997846.html

187 – 15806 "1.000 Tote am Tag": Vereinte Nationen fordern mehr humanitäre Hilfe für Kongo

Dies ist heute abend eine Nachricht der österreichischen Agentur Networld.

„Ganze Familien würden ausgelöscht, weil sie keinen Zugang zu Trinkwasser hätten und an leicht behandelbaren Krankheiten wie Malaria, Atemwegserkrankungen und Durchfall litten, berichtete die UN-Behörde. Die Kindersterblichkeit sei 34 Mal so groß wie in entwickelten Ländern, und 1,66 Millionen Menschen seien Flüchtlinge im eigenen Land. Nach Angaben von Helfern sterben pro Tag mehr als 1.000 Menschen an den Folgen des Mangels."

http://www.networld.at/index.html?/articles/0633/15/148284.shtml

Die folgenden Nachrichten kommen aus Afrika und erhalten deshalb keinerlei Beachtung in Europa

186 – 15806 Congo donors fund elections but neglect crisis -U.N.

„Die internationale Gemeinschaft habe die historischen Wahlen im Nachkriegs-Kongo finanziert, doch sie muß sich auch der humanitäre Krise stellen, die Woche für Woche Tausende von Menschen tötet." – so die Vereinten Nationen am Dienstag, veröffentlicht von Reuters. http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L15412988.htm

185 – 15806 In Wake of Elections, JED Calls for Respect for Press Freedom By All

Die Gefahr für die Journalisten im Kongo ist keineswegs vorüber. Pressefreiheit ist im Kongo nach wie vor ein gefährliches Unterfangen. Journalistes in danger, Journalisten in Gefahr, eine Organisation zum Schutz der Pressefreiheit hat eine neue Erklärung herausgegeben, mit der die Berichterstattung nach den Wahlen verbessert werden soll.

http://allafrica.com/stories/200608150052.html

184 – 15806 Ein International Committee of the Wise verkündet heute dankenswerterweise, daß die Zeit gekommen sei, um über eine wirklche Versöhnung im Kongo nachzudenken.

http://allafrica.com/stories/200608150544.html

183 – 15806 General Nkunda wird vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht und auch Präsidentschaftskandidat Bemba. Dies schreibt die südafrikanische Internet-Zeitung Mail&Guardian heute. Doch die eigentliche Meldung ist, daß ethnische Konflikte im Osten wieder aufbrechen, obwohl Kabila dort viele Stimmen geholt habe

http://www.mg.co.za/articlepage.aspx?area=/breaking_news/breaking_news__africa/&articleid=280872

182 – 15806 Eine andere wirtschaftliche Nachricht kommt auch aus Südafrika. Die Firma Metorex Ltd hat am Dienstag bekanntgegeben, daß sie in ihrem Ruashi Bergwerk im Kongo bei Lubumbashi die Kupferproduktion wieder aufgenommen habe.

http://www.fin24.co.za/articles/default/display_article.aspx?Nav=ns&ArticleID=1518-24_1983064

181 – 15806 Einige bemerkenswerte Hintergründe zum Wahlkampf in Kinshasa veröffentlicht heute die südafrikanische Zeitung Daily News, darunter Informationen über Parlamentskandidaten, die als Hexenaustreiber in Kinshasa ihr Geld verdienen. 'Sorcerers of Kinshasa hold fate of Congo' ist der Titel des Artikels, der unbedingt lesenswert ist.

http://www.int.iol.co.za/index.php?from=rss_Africa&set_id=1&click_id=&art_id=vn20060815101842583C134673

letzte Aktualisierung 12.17 Uhr

180 – 15806 Iran-Mania, offenbar eine Agentur von mit allen möglichen Informationen zum Thema Persien, veröffentlicht eine afp-Meldung, nach der der Gouverneur von Katanga weitere Untersuchungen wegen des Uran-Schmuggels angekündigt hat. Offenbar wird aus der offiziell stillgelegten Mine in großem Umfang Uran geschmuggelt….

Der „offizielle" Kongo und der Iran hatten dementiert in die Sache involviert zu sein. Die Sunday Times, berufe sich nach wie vor auf ihr vorliegende UNO-Informationen.

DR Congo demands uranium-to-Iran probe ist der Artikel überschrieben. http://www.iranmania.com/News/ArticleView/Default.asp?NewsCode=45040&NewsKind=Current%20Affairs

179 – 15806 In einer belgischen Veröffentlichung mit Namen EU-Observer ist zu lesen, daß die EUFOR inzwischen jeden Montag auch ihr eigenes Informationsblättchen mit Namen La Paillote in Kinshasa verteilen läßt und zwar in einer Auflage von 55.000 Exemplaren. Das ist mehr als alle kongolesischen Tageszeitungen zusammen an Auflage haben…. http://euobserver.com/9/22234

178 – 15806 Die Junge Welt hat zwar keine neuen Nachrichten mitzuteilen, aber ihre bisherigen Berichte heute in einem Dossier zusammengefasst: Kongo - die »Schatzkammer Afrikas« und die EU

http://www.jungewelt.de/themen/index.php?tcid=25

letzte Aktualisierung 07.38 Uhr

177 – 15806 Der Kongo ist wieder so gut wie verschwunden aus der Berichterstattung der deutschen Medien. Als Nachzügler kommt von der Schweizerischen Depeschenagentur noch eine Meldung über die angeblich hohen Stimmzahlen für Kabila mit der Überschrift, daß schon 50 Prozent der Stimmen im Kongo gezählt seien. http://www.news.ch/50+Prozent+der+Stimmen+im+Kongo+gezaehlt/249368/detail.htm

Ansonsten dominiert das Thema Nahost und hier ist eigentlich erstaunlich, wie kurz die Wege in Deutschland zu einer Entscheidungsfindung waren, ob denn hier auch noch deutsche Soldaten „zur Verteidigung des armen Israaels" (Originalton Bildzeitung) hingeschickt werden sollten. Für den Kongoeinsatz hat man noch Monate, um nicht zu sagen Jahre, gebraucht.

176 – 15806 Im angelsächsichen Bereich ist die Lage der Berichterrstattung etwas besser. Hier wird man froh sein, mal nicht über den Nahostkonflikt berichten zu müssen. Die Nachrichtenagentur Scoop brachte heute Nacht eine UNO-Meldung, daß die Wahlauszählung programmgemäß läuft: DR Congo Vote Count on Schedule, Says UN Mission http://www.scoop.co.nz/stories/WO0608/S00215.htm

175 – 15806 USA-Today, die größte Boulevard-Zeitung der USA, wenn man dort von Boulevard sprechen kann, kommt heute ganz groß mit der Meldung heraus, daß der in Amerika berühmte aus dem Kongo stammende Basketballspieler Mutombo, der ein Jahreseinkommen von 2,2 Mio. Dollar habe, jetzt 16 Mio. Dollar für ein Krankenhaus in Kinshasa gestiftet hat, zum Gedächtnis an seine verstorbene Mutter. Das sind die Meldungen, die Amerika braucht. Vom Slum in Kinshasa zum Millionär und dann noch spendabel. Auf dem Photo schüttelt er Kofi Annan die Hand. Rührend!

http://www.usatoday.com/sports/basketball/nba/2006-08-14-mutombo-cover_x.htm?csp=34

Die Meldung geht in Amerika natürlich durch die gesamte Presse und wird heute sozusagen Tagesgespräch sein.

174 – 15806 Auch die südafrikanische Agentur Independent Online addiert die eintreffenden Stimmergebnisse und stellt fest, daß Kabila seinen Vorsprung auch noch ausbaut von 51 auf 53 %. Irgendwas an diesen Ergebnissen ist ziemlich verwunderlich und entspricht jedenfalls nicht der Stimmung im Land….

http://www.int.iol.co.za/index.php?from=rss_Africa&set_id=1&click_id=&art_id=qw1155589022977B236

173 – 15806 Dort ist auch zu lesen, daß die Trauerfeiern für den erschossenen ugandischen Rebellenführer Kony im Kongo stattfänden: „Officials said rebel commanders met at a secret base in Garamba National Park in eastern Democratic Republic of Congo and declared three days of mourning starting early on Tuesday." http://www.int.iol.co.za/index.php?from=rss_Africa&set_id=1&click_id=68&art_id=qw1155589028211B225

172 – 15806 New Vision aus Kampala hatte Samstag noch berichtet, daß auch seine Lord Resistance Army sich an dem gefundenen Gold- und anderen Rohstoffen aus dem Kongo gütlich tut. http://allafrica.com/stories/200608141258.html

Montag, 14. August 2006

letzte Aktualisierung: 08.44 Uhr

171 – 14806 Auch die New York Times bringt heute die Reuters Meldung, die sich schon im Boston Globe findet. und schreibt: Congo's Capital Is Restless as Election Results Tilt Toward President (Zugang anmeldepflichtig) http://www.nytimes.com/2006/08/14/world/africa/14congo.html?_r=1&oref=slogin

170 – 14806 Journal Gazette Times Courier, ein Blatt, das in dem US-Bundesstaat Illinois erscheint bringt eine andere Agenturmeldung von Associated Press und auch hier findet sich die Überschrift President's Lead Slipping in Congo Aber man weist darauf hin, daß von Kinshasa immer noch keine Resultate vorliegen, wo Kabila sicherlich keine Mehrheit bekommen dürfte.

http://www.jg-tc.com/articles/2006/08/14/ap/international/d8jfrnlg0.txt

169 – 14806 Diese AP-Meldung findet sich heute früh auch in der britischen Zeitung The Independent http://news.independent.co.uk/world/africa/article1219019.ece

168 – 14806 Die Zeitung The Scotsman, die immer wieder gute Afrikaberichte bringt, berichtet von Truppenbewegungen Angolas an der Grenze zum Kongo, nachdem letzte Woche eine hochrangige angolanische Delegation bei Kabila gewesen sei. Dort findet sich auch ein Dossier mit Kongonachrichten. http://news.scotsman.com/topics.cfm?tid=390&id=1180452006

letzte Aktualisierung: 0.00 Uhr

167 – 14806 Den Knüller des Montags bringt die Junge Welt:

Geheimsitzung des Westens zu Kongo Kinshasa. In zwei streng vertraulichen Geheimsitzungen legten Vertreter der Westens »Grundzüge eines Regierungsprogramms« für die Demokratiosche Republik Kongo fest. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel vom Sonntag waren Kongolesen nicht geladen, als sich die Abgesandten von Weltbank, Internationalem Währungsfonds, der USA und der EU in Kinshasa trafen. Noch bevor die Stimmen der Wahlen vom 30. Juli ausgezählt sind, sollen die zukünftig Regierenden vor eine »klare Alternative gestellt« werden, so das Magazin: »Akzeptieren sie die westlichen Vorgaben nicht, wird ihnen der Geldhahn zugedreht.« (jW) Nichts, aber gar nichts hat sich in den letzten 46 Jahren Kongopolitik geändert. Für wie doof hält man das kongolesische Volk eigentlich? – wenn denn die Nachricht stimmt… http://www.jungewelt.de/2006/08-14/031.php

166 – 14806 Alles nicht ganz koscher ist heute die Überschrift in der taz. Dominic Johnson berichtet ausführlich über „Merkwürdigkeiten bei der Stimmenauszählung. Im Kongo häufen sich die Vorwürfe von Wahlfälschungen. Noch führt Kabila mit absoluter Mehrheit" Die Frage, die mich schon seit längerem beschäftigt, wie nämlich die vielen Analphabeten abstimmen konnten, beantwortet die taz so: „Im Osten des Kongo soll es massiven Druck auf des Lesens unkundige Wähler gegeben haben, ihr Kreuz bei Joseph Kabila zu machen, manche Oppositionelle sprechen auch vom nachträglichen Füllen der Wahlurnen mit Kabila-Stimmen dort." http://www.taz.de/pt/2006/08/14/a0085.1/text

165 – 14806 Die Kölnische Rundschau berichtet heute ganz brav über den gegenwärtigen Stand der Stimmenauszählung „Zwei Wochen nach der historischen Wahl im Kongo hat Präsident Joseph Kabila seinen Vorsprung ausgebaut." und zitiert außerdem den Bundeswehr-Kommandanten, der am Samstag schon im Hamburger Abendblatt zu Wort kam über eine dpa-Meldung und erwähnt natürlich auch was nun der Spiegel zu berichten hat über die Probleme mit der Unterbringung der Eufor-Soldaten.. http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1154442640755.shtml

164 – 14806 Die letzten Veröffentlichungen der bisher ausgezählten Stimmen bringt auch das Handelsblatt am heutigen Montag in einer kurzen Meldung. http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=200051&_t=ft&_b=1120738

163 – 14806 Auch der Tagesspiegel bringt entsprechende Meldungen, jedenfalls auf der Website:

http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/kongo-wahl/70656.asp

162 – 14806 Im englischsprachigen Bereich ist im Boston Globe eine gut informierte Reuters-Meldung zu lesen, die auch schon die Stellungnahme der katholischen Kirche zu den Wahlergebnissen berücksichtigt.

http://www.boston.com/news/world/africa/articles/2006/08/13/anger_in_congo_capital_as_kabila_builds_

161 – 14806 Die Voice of America, das Auslandsradio der U.S.A. bringt ein Resumée aus Agenturmeldungen mit der Überschrift Kabila Maintains Lead in Latest Congo Election Results, worin es heißt „allgemein wird erwartet, daß Kabila die Wahl gewinnt". Ach ja.

http://www.voanews.com/english/2006-08-12-voa19.cfm

160 – 14806 Der Frankfurter Rundschau sind heute die Wahlergebnisse im Kongo eine Kurzmeldung wert

in der die bisherigen Stimmen für Kabila und Bemba aufgezählt werden. http://www.fr-akt

159 – 14806 Sehr viel ausführlicher berichtet die Frankfurter Rundschau heute über Straßenkinder in Kinshasa und zwar mit der Überschrift Erweckungskirchen und Exorzismus Hexenjagd auf Kinder Ganz unglaubliche Geschichten werden da erzählt über die armen Wesen, die da in der kongolesischen Hauptstadt - und nicht nur dort – als „verhext" von den Familien ausgestossen werden. http://www.fr-akt

158 – 14806 Die kleine dpa-Meldung über den Spiegel-Artikel zu den Problemen der spanischen Firma bei der Erstellung der Unterkünfte für die Eufor-Soldaten in Kinshasa machte noch am Samstag die Runde in den deutschen Medien. Ganz erstaunlich, über was so alles berichtet wird und vor allem, über was nicht. Jedenfalls hat der Spiegel wieder rundrum einen gelungenen Propagandacoup in eigener Sache hingelegt.

http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/kongo/70592.asp

http://www.op-online.de/dpa/newsticker/17_191_323433353037.htm

http://www.rheinpfalz.de/perl/cms/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=ronMsg.html&path=/ron/welt&id=NEWSTICKER060812144424.yqy022ie

157 – 14806 Die Welt hat letzten Samstag übrigens auch über die Tagung der Clausewitz-Gesellschaft berichtet. Dies soll hier nur registriert werden, der Artikel ist im übrigen viel weniger informativ als jener im Hamburger Abendblatt. http://www.welt.de/data/2006/08/12/994544.html

Nachzutragen bleibt übrigens ein kurzer Kommentar von DIE WELT der schon letzten Montag erschienen war und gut informiert und besonnen die Entwicklung im Kongo betrachtet. http://www.welt.de/data/2006/08/07/988677.html

156 – 14806 Die südafrikanische Rundfunkstation und Internet-Agentur News24 bringt eine afp-Meldung, nach der in der Nähe von Goma ein Soldat der kongolesischen Armee von Hutu-Milizen umgebracht worden ist.

http://www.news24.com/News24/Africa/News/0,,2-11-1447_1981804,00.html

155 – 14806 In den ungewöhnlichsten Nachrichten kommt schon mal der Kongo vor. „Paddeltour mit nassen Hosenböden" ist ein Artikel in derm Wedel-Schulauer Tageblatt, eine Zeitung, die nördlich von Hamburg bei Pinneberg erscheint. Und dort hat man sich auf einem See mit Einbaum-Paddeln geübt und ein Diplom-Biologe war dabei, der auf dem Kongofluss 4.000 Kilometer im Einbaum zurückgelegt hat. „Der Einbaum ist im Kongo das meist genutzte Transportmittel" sagt er, „ganze ,Supermärkte´ schwimmen auf zwei aneinandergefügten 20 Meter langen Einbäumen auf der Wasserstraße"

http://www.wedel-schulauer-tageblatt.de/fr_rechts.php?aid=27142&kat=5&dir=/Homepage/news

Samstag, 12. August 2006

letzte Aktualisierung: 13.45 Uhr

154 – 12806 Heute waren die Regionalzeitungen die schnellsten Berichterstatter – noch vor den Angelsachsen. Der Mitteldeutsche Rundfunk und der Westfälische Anzeiger bringen eine afp-Meldung, daß einige Präsidentenkandidaten in einer Erklärung Unregelmäßigkeiten beklagten. „Zwei Wochen nach der Wahl im Kongo haben zahlreiche Präsidentenkandidaten massive Unregelmäßigkeiten beklagt. In einer gemeinsamen Erklärung von 15 der insgesamt 33 Bewerber heißt es, die Wahlen seien nicht im mindesten transparent gewesen und könnten auf keinen Fall eine neue demokratische Ordnung bringen. Zu den Unterzeichnern zählen neben mehreren aktuellen Ministern auch der Sohn des ersten frei gewählten Regierungschefs nach der Unabhängigkeit, Lumumba. Sie warfen der internationalen Gemeinschaft vor, die Unregelmäßigkeiten wie Komplizen zu verschweigen. Bis gestern waren rund 13 Prozent der Stimmen ausgezählt. Bei der Präsidentschaftswahl liegt dabei Amtsinhaber Kabila überraschend klar in Führung."

http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3300607.html

http://www.westfaelischer-anzeiger.de/afp/storydetail.php?rubr=pli&rub=journal--pli&urb=060812083300.rzbk973q

153 – 12806 Mit den Sorgen der EUFOR-Soldaten im Kongo, deren Camp noch immer nicht fertig sei befasst sich eine dpa-Meldung, die auf den Spiegel Bezug nimmt, wohl eine Vorankündigung für die gedruckte Ausgabe: „Wegen organisatorischer Probleme leben rund 500 Soldaten der EU-Truppe im Kongo auch vier Wochen nach der geplanten Fertigstellung des EUFOR-Camps noch in provisorischen Unterkünften. Darunter seien auch viele der Bundeswehrsoldaten, wie der «Spiegel» berichtet. Verantwortlich für den Aufbau und den Betrieb des Lagers ist laut «Spiegel» ein in der Branche weitgehend unbekannter spanischer Unternehmer. Die Soldaten wurden in den ersten Wochen zunächst im Grand Hotel der Hauptstadt Kinshasa untergebracht"

Diese Meldung wird von der Münchner Boulevard-Zeitung tz gebracht http://www.tz-o

152 – 12806 von der Zeitung Die Harke, die in Nienburg an der Weser erscheint, http://www.dieharke.de/artikelseite.php3?userid=&publikation=105&template=arttextphp&ausgabe=36152&redaktion=1&artikel=108131315

151 – 12806 und von der Heilbronner Stimme http://stimme.de/nachrichten/newsticker/schlaglichter/art305,844242.html?fCMS=d53c9779e94aee935ad8f6d0a00c32fe

letzte Aktualisierung: 09.40 Uhr

150 – 12806 In Hamburg plauderte der deutsche Kommandant der EUFOR-Truppen in Kinshasa (Chef der Jungs) vor der Clausewitz-Gesellschaft in der Führungsakademie der Bundeswehr und das Hamburger Abendblatt war dabei. Dem Bericht zufolge sagte der Commander: "Kongo ist nicht Afghanistan oder Kosovo oder Europa, sondern ganz anders" -

"Morgen" bedeute meistens "übermorgen". Alles müsse wiederholt werden - "bis zu 64-mal am Tag". Von allem müsse man vom Gehörten vorsorglich "gut die Hälfte wegstreichen". Stets aber gelte der Vorsatz: "Man muss so mit dem Land umgehen, wie das Land es verdient."

Die deutschen Soldaten sieht der Kommandant in einer bisher nicht erlebten Situation: "Auf den Straßen in der Hauptstadt Kinshasa ist jeder sofort von mindestens 2000 Menschen hautnah umgeben, und er weiß nicht, ob sie ihm gut oder böse gesinnt sind."

Das Hauptquartier liege mitten in den Slums: "Jeder sieht uns, jeder kennt uns"…

http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/12/597208.html

149 – 12806 Die Nachrichtenagentur UPI bringt eine kurze Kongomeldung in der auf die Schwierigkeiten bei der Stimmauszählung hingewiesen wird. Ein Beobachter habe gesagt, der eigentliche Wahltag sei gut gelaufen und auch gut geplant gewesen, aber die Auszählung der Stimmen gestalte sich zu einem „Alptraum" http://www.upi.com/NewsTrack/view.php?StoryID=20060811-051354-4777r

148 – 12806 Damit hat sich vorläufig die heutige Kongoberichterstattung erschöpft. Auch wir wollen ausnahmsweise hier jetzt einmal ein scheinbar anderes Thema aufgreifen. Die südafrikanischen Zeitungen berichten heute über einen wöchentlichen Rundbrief von Präsident Mbeki an seine Parteimitglieder, der etwas mehr Beachtung verdient als auch schon. Mbeki prangert nämlich die Presse des Nordens an, wenn überhaupt, über Afrika permanent nur negativ zu berichten und bringt zahlreiche Beispiele. Die Überlegungen sind sehr wichtig und passen voll in die Bemühungen von Dialog International in den letzten Jahren, die Aufmerksamkeit auf die Medienberichterstattung über Afrika zu lenken. (man vergleiche die Berichte auf unserer Seite für Projekte in Deutschland) Der Rundbrief von Präsident Mbeki kann auf der Website des ANC gelesen werden: http://www.anc.org.za/ancdocs/anctoday/2006/at31.htm

Freitag, 11. August 2006

letzte Aktualisierung 16.22 Uhr

147 - 11806 Wahlhelfer beim Fälschen erwischt ist die Überschrift eines afp-Artikels, der heute nachmittag auf der Online-Seite des Tagesspiegels zu lesen ist. Bei der Auszählung der Wählerstimmen im Kongo habe die Polizei mindestens vier Wahlhelfer festgenommen, die beim Fälschen von Auszählungsergebnissen ertappt worden seien.

http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/kongo-wahlen/70494.asp

146 - 11806 Auch die Süddeutsche Zeitung bringt diese Meldung unter der Überschrift "614 Prozent" für den Staatschef „Weil der Auszählung der Stimmzettel vom 30. Juli so lange dauert - am Freitag war noch nicht einmal ein Zehntel ausgezählt - machen findige junge Leute in Kinshasa mittlerweile ein Geschäft mit erfundenen „Endergebnissen". Auf dem Matonge-Platz stehen Dutzende Händler, die für ungefähr 50 kongolesische Francs (0,09 Eurocent) mehr schlecht als recht kopierte Zettel mit den angeblichen Ergebnissen verkaufen.

Nicht nur, dass die Zahlen von Händler zu Händler höchst unterschiedlich sind und auch der Sieger variiert - tatsächlich war dort auch zu lesen, dass Kabila mit „614 Prozent" der Stimmen gewonnen habe. Einer der jungen Männer sagte, er habe schon mehr als 250 Zettel verkauft." http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/604/82522/

145 - 11806 Der Spiegel bringt zwar die heute früh schon erwähnte Reuters-Meldung, aber mit der reisserischen Überschrift Kabila liegt vor Bemba. Das ist doch das, was die Leser sehen wollen, oder? http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,431171,00.html .

144 - 11806 Die Konkurrenz Focus könnte beim Spiegel abgeschrieben haben. Mit identischer Überschrift wird auch hier die Reuters-Meldung weitertransportiert. http://focus.msn.de/politik/ausland/Kongo_nid_33451.html

143 - 11806 Die gleichen Nachrichten werden übrigens in Südafrika unter den Überschriften „Bisher 2 Millionen Stimmen ausgezählt" veröffentlicht. Es geht also auch anders…

(news 24 Südafrika mit einer AP-Meldung) http://www.news24.com/News24/Africa/News/0,,2-11-1447_1981323,00.html

(Mail & Guardian, Südafrika) http://www.mg.co.za/articlepage.aspx?area=/breaking_news/breaking_news__africa/&articleid=280509

142 - 11806 In Südafrika wird außerdem noch ein ganz anderes Thema diskutiert. Dort liegt dem Parlament ein Gesetz gegen das Söldnertum vor, eigentlich eine sinnvolle Angelegenheit, die so einigen Auswüchsen von Milizen in diversen Konflikten Afrikas einen Riegel vorschieben könnte. Doch plötzlich entdeckt man, daß die Politik Mbekis auf gewisse Söldnertruppen im Kongo und Sudan und anderswo angewiesen ist und außerdem eine beträchtliche Zahl von Arbeitsplätzen vor allem von armen Südafrikanern durch den Gesetzesentwurf in Gefahr geraten. Die Diskussion kann weiterverfolgt werden im Mail & Guardian http://www.mg.co.za/articlePage.aspx?articleid=280563&area=/breaking_news/breaking_news__national/

141 - 11806 Die Londoner Zeitung The Independent bringt heute einen Bericht über die Nachwahlprobleme und fürchtet, der Kongo könnte ins Chaos abrutschen, nachdem die Wahlbeobachter inzwischen abgereist seien. Congo count slips into chaos as monitors depart ist die Überschrift des Artikels vom Afrika-Korrespondenten der Zeitung. http://news.independent.co.uk/world/africa/article1218433.ece

140 - 11806 Die Fernsehstation France5 wird übrigens nächste Woche Mittwoch, 16.8. einen Dokumentarfilm über die Geschichte des Kongo in den letzten 40 Jahren senden, u.a. um 18.05 Uhr. Nähere Informationen hier http://www.france5.fr/programmes/

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letzte Aktualisierung: 07.53 Uhr

139 - 11806 Dominic Johnson von der taz verkündet heute mit großer Überschrift Kabila nach ersten Ergebnissen im Kongo vorn - und kann dann gerade mal auf 10 % der Auszählungen verweisen, die inzwischen von der Wahlkommission veröffentlicht wurden auf der Website http://www.cei-rdc.org/ Aber welche Milchmädchenrechnungen sind das denn, wenn jetzt willkürlich eintreffende Wahlergebnisse addiert werden und das Resultat als Trendmeldung in die Welt gesetzt wird? Dabei wundert sich Johnson zu Recht über Resultate im Osten und schreibt „Generell ist das Wahlergebnis umso monolithischer, je weiter östlich die Region liegt. In den ländlichen ostkongolesischen Distrikten Punia und Lubutu erhält Kabila jeweils 93 und 91 Prozent. Dass in diesen Urwaldgebieten ohne Infrastruktur die Stimmenauswertung schneller abgeschlossen worden sein soll als in den meisten anderen ländlichen Gebieten des Kongo, dazu noch bei untypisch hohen Wahlbeteiligungen von über 86 Prozent, ist allerdings merkwürdig." http://www.taz.de/pt/2006/08/11/a0151.1/text

138 - 11806 Auch der flämische Standaard übernimmt unverdrossen eine weitere afp-Meldung und sagt Kabila bleibt an der Spitze. Ach ja, sie hätten's gerne. Und wie oft hat man von Belgien aus im Kongo „nachgeholfen"? http://www.standaard.be/Artikel/Detail.aspx?artikelid=DMF10082006_096

137 - 11806 Die Agentur Reuters ist da wesentlich vorsichtiger und überschreibt ihre Meldung von gestern abend mit Bei Kongo-Wahl zeichnet sich Rennen zwischen Kabila und Bemba ab Darin heißt es: „Angesichts der geringen Zahl ausgezählter Stimmen warnten Experten aber vor einer zu frühen Festlegung auf einen Trend. "Wir sollten keine Hochrechnungen machen, bevor nicht 30 oder 40 Prozent der Stimmen ausgezählt sind", sagte etwa ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen (UN). Mit Spannung wird aber bereits verfolgt, ob Kabila schon im ersten Wahlgang auf über 50 Prozent und damit um eine Stichwahl herum kommt. "Es wird so oder so knapp werden", sagte ein westlicher Diplomat".

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2006-08-10T175100Z_01_HUM064255_RTRDEOC_0_KONGO-WAHL-ZAHLEN.xml

136 - 11806 Der Korrespondent von La Libre Belgique in Kinshasa stellt heute früh eine „prekäre Ruhe beim Warten auf die Wahlergebnisse" fest und ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Kabila und Bemba. http://www.lalibre.be/article.phtml?id=10&subid=83&art_id=300249 Hier findet sich auch ein Kurzinterview mit einem – hm – Afrikaspezialisten aus Kinshasa. Sein Name ist Bob Kabamba und da möchte man dies auch glauben. Eine gute Idee also, mal wieder einen Afrikaner zu befragen. http://www.lalibre.be/article.phtml?id=10&subid=83&art_id=300254

135 - 11806 Die Abendzeitung Le Monde brachte gestern einen längeren Artikel des Korrespondenten aus Nairobi mit der Überschrift Au Congo, le décompte des voix, favorable à Joseph Kabila, n'écarte pas le risque de tensions in dem versucht wird, die Situation in Kinshasa darzustellen, mit dem „Risiko von Spannungen" http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-3212,36-802182@51-799226,0.html

134 - 11806 Die Deutsche Welle bringt einen ganz anderen Beitrag über einen Nachbarn in der Kurt-Schumacher-Straße in Bonn. Die Redakteure dort gucken nicht nur jeden Tag auf den „langen Eugen", sondern sind auch mal rübergegangen zur UNO-Freiwilligenorganisation UN-Volunteers, haben sich dort umgeschaut und dabei u.a. erfahren, daß „im Kongo fast 800 Freiwillige die Wahlen mit vorbereitet und begleitet (haben). Viele von ihnen seien schon ein Jahr vor den Wahlen dort gewesen, um sie mit vorzubereiten, erzählt Joyce Yu, stellvertretende Leiterin des Freiwilligen-Programms. " Sie waren im Busch, haben Wahlurnen aufgestellt, haben den Leuten erklärt, was eine Wahl ist, wie sie wählen können, wie ihre Stimme gezählt wird, was mit ihren Stimmzetteln in diesen hölzernen Wahlurnen passiert, wie die Wahlurnen eingesammelt werden, um sicherzustellen, dass sie an den richtigen Ort kommen."

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,2126862,00.html?maca=de-rss-de-top-1016-rdf

133 - 11806 Kürzlich ist vor der Landung in Bukavu ein ukrainisches Flugzeug abgestürzt. 17 Passagiere kamen zu Tode. Aus Russland kommen jetzt entscheidende Details zu den Hintergründen des Absturzes: „Diese Katastrophe war eine weitere Folge der Vernachlässigung der Kontrolle über die Flugsicherheit und die Aufrechterhaltung der Flugtauglichkeit von Flugzeugen durch die Besitzer und die Luftfahrtbehörden von Kongo", hieß es beim Pressedienst (der ukainischen Herstellerfirma ANTK).

Bei ANTK wurde mitgeteilt, dass die verunglückte An-28 im September 1990 gebaut worden war. Die Garantiezeit für die Maschine war am 29. September 2002 abgelaufen. "Seitdem wurden am Flugzeug keine Arbeiten zur Verlängerung seiner Lebensressource bzw. Lebensdauer ausgeführt", wurde betont.

Als Entwicklungsunternehmen verfolgt ANTK die Einhaltung der Wartungsregeln bei den Maschinen aus der An-Serie. Die ANTK-Leitung hatte wiederholt die Luftfahrtbehörden von Kongo gebeten, Maßnahmen zur Verstärkung der Flugsicherheit und zur Aufrechterhaltung der Flugtauglichkeit der An-Flugzeuge zu ergreifen. Die kongolesische Seite habe daraufhin keine Handlungen unternommen, so der Pressedienst."

http://russlandonline.ru/ruall0010/morenews.php?iditem=4789

132 - 11806 Wen kümmert schon der Kongo? ist heute auf der Medienseite der Frankfurter Rundschau zu lesen, allerdings ohne Fragezeichen, sondern eher als Feststellung. Und dann kommt ein Bericht über eine lokale Veranstaltung von Afrika-Korrespondenten in Frankfurt, die „vor allem möglichst kreative Verwalter des Mangels (sind)" Und als Schlussakkord wird dies gesagt: „Emanzipation zwischen Europa und Afrika - auf allen Ebenen - bleibt aber weiter ein Einzelfall. Tendenzen einer strukturellen Besserung zeichnen sich nirgends ab. Und so scheint Dreckmann zu resignieren. "Seien wir ehrlich - 95 Prozent der Zuschauer ist der Kongo egal. Nur, wenn dort eine deutsche Patrouille in Schwierigkeiten gerät, wird man sich erinnern, dass da was ist."

Aber der Afrika-Veteran bleibt dennoch auch Idealist. Wenn auch viele Kollegen von "enttäuschter Liebe" sprächen und sagten "Afrika? Das nützt ja doch nichts" - lässt Dreckmann das so nicht stehen. "Es lohnt sich. Aber man muss eine neue Haltung finden." http://www.fr-akt

Donnerstag, 10. August 2006

letzte Aktualisierung: 17.17 Uhr

131 - 10806 Wirklich Neues aus dem Kongo wird heute nicht berichtet. Jason Stearns von der International Crisis Group ist in Goma und hat heute früh dem amerikanischen Rundfunksender NPR (Washington D.C.) ein Interview gegeben, das hier gehörte werden kann:

http://download.npr.org/anon.npr-www/chrome/icon_listen.gif

130 - 10806 In Afrika selbst wird natürlich auch der Wahlgang im Kongo intensiv diskutiert und wir könnten diese Spalten endlos mit Berichten und Kommentaren füllen. Heute gab's einen Leitartikel in der nigerianischen Tageszeitung This Day über die Entscheidungswahl im Kongo Darin heißt es

Die lange Periode zwischen der aktuellen Wahl und der Veröffentlichung der Endergebnisse dürfte strategisch die bedeutendste sein im nationalen Leben des Kongo. Wenn in dieser Zeit jetzt irgendwas falsch läuft, dürfte dies verheerende Folgen haben und nicht nur das Land sondern die gesamte Region in die dunkelsten Tage zurückwerfen." Der Kommentator kommt dann zu dem Schluß: „Kabila und seine kongolesischen Mittbewerber, die Afrikanische Union und der Rest der Welt müssen gewährleisten, daß die Demokratische Republik Kongo diesen goldenen Moment ihrer Selbstheilung nicht vermasselt."

http://www.thisdayonline.com/nview.php?id=55352

129 - 10806 Die Chicago Tribune hat letzten Sonntag einen längeren Bericht gebracht mit der Überschrift Future looks grim for `hippies of the forest' - In war-ravaged Congo, peace-loving bonobos are being hunted out, even in a refuge for the least-known of the world's great apes http://www.chicagotribune.com/news/nationworld/chi-0608060393aug06,1,1261231.story?ctrack=1&cset=true

128 - 10806 Reuters hat eine Stiftung, welche die Arbeit von humanitären Organisationen vorstellt. Heute ist medair in Kongo an der Reihe, eine Schweizer Organisation, die sich in Ituri um vergewaltigte Frauen kümmert. Ein aktueller Bericht der Arbeit findet sich hier: http://www.alertnet.org/thenews/fromthefield/220382/115520036423.htm

127 - 10806 Die englische kirchliche Nachritenagentur Ekklesia bringt heute einen Bericht von den Mennoniten über ihren Einsatz bei der Wahlbeobachtung. Der Artikel spricht davon, daß derzeit 194.000 Mennoniten im Kongo leben. http://www.ekklesia.co.uk/content/news_syndication/article_060810drcongo.shtml

126 - 10806 Die New York Times hofft auf einen zweiten Wahlgang im Kongo und läßt heute in einem Bericht nochmal die Vorfälle der letzten Woche Revue passieren.(Der Zugang ist anmeldepflichtig) http://www.nytimes.com/2006/08/10/world/africa/10congo.html?_r=1&ref=africa&oref=slogin

letzte Aktualisierung: 08.14 Uhr

125 - 10806 Das Thema „Kongo" ist aus den Meldungen der hiesigen Medien so gut wie verschwunden.

Was bleibt, ist Nachgeplänkel und die Genugtuung darüber, daß inzwischen wahrscheinlich jedes Kind weiß, wo der Kongo auf der Landkarte zu finden ist – oder auf dem Globus. Die Financial Times Deutschland singt heute früh ein Loblied auf den Globus, nachdem dort inzwischen auch die FAZ gelesen wurde, die darüber zuerst berichtete: „Angela Merkel hat sich kürzlich einen Globus ins Büro gestellt. Zwei interessierten Video-Bloggern, die sie im Kanzleramt besuchten, hat sie verraten, weshalb.

Es sei einfach nützlich, wenn man jetzt zum Beispiel Soldaten in den Kongo schicke, schnell mal nachzuschauen, wo dieses Land denn liegt und wie groß es ist. (Falls Sie es nicht wussten: Der Kongo liegt in Zentralafrika. Er ist, sagt die Bundeskanzlerin, fast so groß wie Europa. Das sieht man auf einem Globus etwas besser als auf Karten.)

http://www.ftd.de/meinung/dasletzte/103394.html?nv=cd-topnews

Das war's denn auch fast schon in der heutigen Morgenpresse zum Thema Kongo.

Oder war da noch was?

124 - 10806 Ach ja, die WirtschaftWoche. Da hat man den Kongo entdeckt und legt heute richtig los: „Die Wahl ist gelaufen im Kongo, Ordnung das Gebot der Stunde, Ruhe erste Bürgerpflicht. Wenn am Ende auch ein bisschen Demokratie dabei herausspringt für ein Land so groß wie Westeuropa, mit 250 Volksgruppen und knapp 60 Millionen Einwohnern, fast ohne Straßen, unverbunden und getrennt durch 200 Sprachen – umso besser." Und nach einem Zitat von Außenminister Steinmeier wird „Klartext" gesprochen: „Die Soldaten der Bundeswehr haben dafür zu sorgen, dass die Kongolesen sich nicht nach Europa aufmachen, dass sie bleiben, wo sie sind.. Und dass sie stattdessen wieder fleißig Kupfer, Kobalt, Diamanten schürfen. Mit der Wahl im Kongo, so die Regierung in Berlin, beende die internationale Gemeinschaft einen schmutzigen „Krieg der Rohstoffe". So hat man das bei der WirtschaftWoche dank Berlin inzwischen auch gemerkt. Und schreibt in dem gleichen Stil weiter: „Der Kongo ist mit seinen reichen Bodenschätzen, Kriegen und Konflikten so etwas wie die Quintessenz des Schwarzen Kontinents, das zentrale Symbol für die Bedeutung Afrikas im globalen Rohstoff-Monopoly – und das Menetekel seiner Ausbeutung." …..Alles beim Alten also in Afrika? Im Kongo vorerst und vielleicht – nicht aber da, wo statt UN-Soldaten, amerikanischen Wahlbeobachtern und europäischen Entwicklungshelfern neuerdings chinesische Manager, Ingenieure, Großhändler und Wok-Köche aufmarschieren. Sie alle erzählen eine andere Geschichte, die Geschichte von Afrikas Befreiung durch die Chinesen, vom Aufbruch des verloren geglaubten Kontinents in eine bessere Zukunft. Es ist die Geschichte einer beispiellosen ökonomischen Invasion, eines wirtschaftlichen Blitzkriegs – und einer freundlichen, von Afrika mit billigender Sympathie begleiteten Kontinental-Übernahme: roter Stern über Afrika."

http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/202490/fm/0/SH/0/depot/0/index.html

123 - 10806 Ach du grüne Neune. Afrika von den Chinesen übernommen? War nicht Kabila-Vater auch gleich nach China gereist? Hatte man nicht Lumumba deshalb ermorden lasssen, damit er nichtnoch mehr dem Kommunismus erliegt? Und jetzt sowas! Hat man vielleicht etwas verschlafen in der deutschen Wirtschaft? Zur Chineseninvastion in Afrika gibt's dann noch einen eigenen Artikel hier:

http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/202489/SH/0/depot/0/index.html

Und weil die WirtschaftsWoche schonmal dabei ist, Afrika zu entdecken, hat man sogar eine Redakteurin nach Westafrika geschickt, die in einem Blog schreibt, was sie da sieht.

122 - 10806 Was man offenbar bei WirtschaftsWoche & Co nicht weiß, ist, daß in Kinshasa auch ein ganz normales Wirtschaftsleben existiert, wenn auch behindert durch die desolate Infrastruktur. Das südafrikanische Magazin Business in Africa schreibt aus Johannesburg, daß hier letzten Sonntag eine internationale Handelsmesse eröffnet wurde, die 2006 International Kinshasa Trade Fair mit immerhin 500 Ausstellern und erwarteten 500.000 Besuchern. Die Aussteller kämen aus Brasilien, Ägypten, Nigeria, Pakistan, der Ukraine und – wer hätte das gedacht? - China. Ein europäisches Land ist nicht dabei, Deutschland offenbar schonmal gar nicht. Diesjähriges Motto ist „Fair of Renaissance" http://www.businessinafrica.net/news/central_africa/917967.htm Hat man vielleicht zu spät auf den Globus geguckt bei Financial Times und WirtschaftWoche?

Mittwoch, 9. August 2006

letzte Aktualisierung 18.09 Uhr

121 - 9806 Im britischen kirchlichen Nachrichtendienst „Ekklesia" berichtet das Mitglied des Unterhauses Judy Mallaber ausführlich über ihren Einsatz in Bas-Congo mit einer Gruppe von weiteren Wahlbeobachtern, insbesondere aus dem Bereich der anglikanischen und mennonitischen Kirche. Sie betont, daß die Anwesenheit von EURAC und ausländischen Beobachtern den Kongolesen das Vertrauen in den Wahlprozess gegeben habe. Eine Reihe von weiteren älteren Berichten zum Thema, insbesondere aus der Arbeit der Mennoniten kann angeklickt werden.

http://www.ekklesia.co.uk/content/news_syndication/article_06089cacongo.shtml

120 - 9806 Ein ehemaliger Geschäftsführer der Gécamines schreibt einen hochinteressanten Leserbrief im „Mining Journal" über die Zerschlagung der Firma, für die er früher gearbeitet hat und ist überrascht, daß alle nationalen und multilateralen Partner des Kongo darüber so einfach die Ruhe bewahren. Er weist darauf hin, daß derzeit viel Inkompenz zum Schaden der kongolesischen Bevölkerung bei der Ausbeutung der nicht-erneuerbaren Rohstoffe vorherrscht. Seiner Schätzung nach belaufen sich allein die Kupfer-, Kobalt- und Zinnreserven von Katanga auf über 300 Mrd. US-Dollar – Größenordnungen, die im Kongo und sonstwo in der Welt die meisten Vorstellungen übersteigen. http://www.mining-journal.com/Breaking_News.aspx?breaking_news_article_id=614

119 - 9806 Bei der BBC konnte man heute vormittag hören, wie die Wahlergebnisse aus dem Osten des Kongo vermittelt werden können, ohne die Welt verrückt zu machen. „Bei den ersten Resultaten übernimmt Kabila die Führung." Jawohl, das ist die Nachricht. http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/4775119.stm

118 - 9806 Colette Braeckman meldet sich wieder aus Kinshasa mit einem Artkel in ihrem „Blog" bei Le Soir „Nouvelles séquences dans la bataille des chiffres" Ihr Beitrag vom Dienstag hat die Überschrift: „Risque de fracture Est-Ouest" http://blog.lesoir.be/colette-braeckman/

Die ersten Resultate kamen aus dem Osten und wurden gestern früh von der größten Tageszeitung Kinshasas Le Potentiel als Hauptschlagzeile verkündet und zwar exakt aus den Städten Goma, Beni, Kindu und Kalemie. Für viele in Kinshasa waren die Ergebnisse dort im Osten sicherlich eine Sensation. Nach dem Prinzip der Flüsterpost wird daraus über die Nachrichtenagenturen dann plötzlich die Meldung, Kabila fahre einen überwältigenden Sieg ein. Aber genau das ist wirklich noch nicht raus, schonmal gar nicht, wenn erst Ergebnisse aus 4 von 62 Wahlzentren vorliegen. Nun ist auch nicht ausgeschlossen, daß Kabila am Ende die meisten Stimmen hat. Aber erstmal muß gezählt werden. Und das dauert eben noch.

Hier darf allerdings auch einmal Kabila gelobt werden. Nach dem Tod seines vermutlichen Vaters hat er sich rasch um Beruhigung der Situation bemüht und unter seiner Aegide ist einiges geschickt gelöst worden, aber natürlich nicht die wesentlichen Probleme des Kongo und seine Familie scheint auch nicht zu verarmen. Insbesondere aber ist er in keiner Weise legitimiert gewesen, das Präsidentenamt zu übernehmen. Deshalb sind so viele Kongolesen erstaunt gewesen, daß die westlichen Regierungen Kabila-Sohn ganz selbstverständlich mit offenen Armen empfangen hatten. Und der ermordete Kabila war immerhin noch ein Eroberer, der sich selbst die Krone aufgesetzt hatte. Das ist leider in der Weltgeschichte Usus. Er verhinderte dadurch einen demokratischen, friedlichen Übergang vom siechen Mobutu-System in eine durchs Volk legitimierte demokratische Entwicklung. Das einzige, was er dem Volk zugestand, war der Name „Demokratische Republik Kongo". Besser als einen aufgeblasenen Namen in die Welt zu setzen wäre gewesen, dem Volk wirklich alle Rechte zu geben, die ihm gestohlen worden sind. Durch diese Wahlen allerdings bekommt der Namen vielleicht doch noch eine nachträgliche Legitimation. Immerhin stand das erstemal seit der Unabhängigkeit am 30.7. das kongolesische Volk wirklich einmal im Mittelpunkt. Die allerersten Wahlen in der Geschichte des Landes fanden ja noch unter der Kolonialherrschaft statt. Damals wurde Lumumba gewählt, der die entscheidenden geistigen Grundlagen zur Einheit des Landes legte, aber keine Zeit bekam, seine Vision zu realisieren.

letzte Aktualisierung 07.51 Uhr

117 - 9806 Schon am Montag war in der Frankfurter Rundschau noch ein Bericht von einem Korrespondenten zu Klagen über "Wahlbetrug" im Kongo erschienen Darin ist sehr schön die Situation vom letzten Wochenende beschrieben: „Obwohl die Unabhängige Wahlkommission bislang noch kein einziges Teilergebnis bekannt gegeben hat, kursieren in Kinshasa bereits die ersten "Wahlergebnisse". Händler verkaufen Zettel mit den angeblichen Abstimmungsverhältnissen, und auch private Radio- und Fernsehstationen geben ständig Ergebnisse bekannt. Dabei unterscheiden sich die Zahlen je nach dem, welchem Kandidaten die jeweilige Rundfunkstation gehört beziehungsweise nahe steht." http://www.fr-akt

116 - 9806 Das sind dann die trüben Quellen, aus denen gewisse Agenturen fischen und heute früh hat die Neue Züricher Zeitung den Vogel abgeschossen. Ihr Korrespondent aus Nairobi beginnt seinen Artikel mit dem Satz: „Nach Auszählung von weniger als 4 Prozent aller Stimmen liegt Joseph Kabila, der Staatschef von Kongo-Kinshasa, bei den Präsidentenwahlen in Führung." Und das reicht zu der Überschrift „Der kongolesische Präsident bei den Wahlen in Führung" Da fällt einem nichts mehr ein. http://www.nzz.ch/2006/08/09/al/articleED8S1.html

115 - 9806 Auch der Berliner Tagesspiegel, der sich bisher ohnehin nicht durch besondere Kongokenntnisse ausgewiesen hat, fällt auf die afp-Meldung über den Siegeszug Kabilas rein. Natürlich, ja, Frankreich sucht diesen Sieg des illegalen Amtsinhabers. Im gedruckten Blatt ist der Artikel der Online-Redaktion dann nicht mehr zu finden. http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/wahlen-kongo/70192.asp

114 - 9806 Le Soir in Brüssel bringt heute früh an prominenter Stelle die Langversion des afp-Berichtes über die guten Wahlergebnisse für Kabila im Osten. Aber Belgien hat halt seine Interessen. http://www.lesoir.be/actualite/monde/2006/08/08/article_kabila_en_tete.shtml

Auch innenpolitisch bleibt die Situation im Kongo in Belgien ein Thema. 36 Parlamentarier waren als Wahlbeobachter in der ehemaligen Kolonie und sollen jetzt mit Regierungsspitzen zusammenkommen zu Beratungen, meldet die Nachrichtenagentur Belga http://www.lesoir.be/actualite/monde/2006/08/08/article_de_croo_suggere_un_sun_city_2.shtml

113 - 9806 Glücklicherweise beginnen einige Qualitätszeitungen zu differenzieren. Das Handelsblatt berichtet von ersten „Hochrechnungen" und „Kabila gewinnt in Städten im Osten Kongos. Die genauen Wahlergebnisse hat man aber nur von Goma (87 %) und von Beni. Immerhin wird am Schluß des kurzen Berichtes darauf hingewiesen, daß im Westen des Landes die Ergebnisse anders aussehen könnten.

http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=200051&_t=ft&_b=1118671

112 - 9806 Die Junge Welt bringt heute eine Kurznachricht zum Thema „Kongo acht Tage danach" (es sind zwar schon zehn, aber wer kann im PISA-Zeitalter schon bis drei zählen) und schreibt darin u.a.: „Im Kongo wird absehbar noch wochenlang gezählt – meist unter ständiger Bewachung von Aufstandspolizei (auf unserem Foto in Kinshasa)" Das Photo zeigt dann ein paar Polizisten oder Soldaten, die neben einem kleinen Markt sitzen. Ob sie gerade ausgerechnet ein Wahllokal bewachen bleibt der Phantasie des Redakteurs überlassen. Immerhin, eine freundliche Geste der „Jungen Welt", den Kongo nicht zu vergessen und eine saubere Meldung im Vergleich zur Konkurrenz.. http://www.jungewelt.de/2006/08-09/047.php

111 - 9806 In der französischen Abteilung der BBC wurde schon vorgestern über die Kongo-Flüchtlinge im Inland berichtet und sie seien jene, die am häufigsten Hunger leiden. http://www.bbc.co.uk/french/news/story/2006/08/060807_drc_hunger.shtml – und, wie erfrischend, als Wahlexperte wird in einem anderen Beitrag doch wirklich einmal ein Afrikaner befragt. Auf die Idee muß man erst kommen! http://www.bbc.co.uk/french/highlights/story/2006/07/060707_drc_analysis.shtml

110 - 9806 Im Hamburger Abendblatt findet sich heute noch ein längerer Artikel, daß Wissenschaftler am Institut Pasteur in Paris festgestellt hätten, in Afrika im allgemeinen und im (Ost)Kongo im besonderen breche die Pest wieder aus. 200 Fälle seien schon gemeldet. Und gegen die bisher wirksamen Antibiotika seien die Pestbakterien resistent…. http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/09/595824.html

Dienstag, 8. August 2006

letzte Aktualisierung 22.24 Uhr

109 – 8806 Auch in Österreich denken jetzt alle, Kabila habe die Wahl gewonnen, obwohl die Salzburger Nachrichten bei genauem Durchlesen das sagen, was zu den Wahlergebnissen jetzt gesagt werden kann – und doch entsteht der Eindruck, der „Amtsinhaber" (ist Kabila das wirklich?) habe im Kongo einen überwältigenden Sieg eingefahren. Aber heute kann man das wirklich nur von Goma und Beni sagen. http://www.salzburg.com/sn/nachrichten/artikel/2265900.html

108 – 8806 Reuters-Deutschland brachte am Nachmittag einen relativ ausgewogenen Artikel mit der Überschrift „EU fordert mehr Transparenz bei Wahlauszählung im Kongo", der neben dem erhobenen EU-Zeigefinger jedoch nichts Neues sagt.

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2006-08-08T181133Z_01_HUM865480_RTRDEOC_0_KONGO-EU.xml Der englische Originalartikel ist übrigens mindestens doppelt so lang und sagt deutlich mehr zur Situation als die deutsche Meldung http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L08855071.htm

107 – 8806 Die BBC jammert nicht über die unmöglichen Zustände im Kongo, sondern berichtete heute früh über ein Krankenhaus in Lubumbashi, welches seit 11 Monaten eine neue Direktion hat, mir der alles aufwärts geht. So nebenbei erfährt der Leser eine ganze Menge über die Situation des Gesundheitswesens im Kongo. http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/africa/5253238.stm Diese Website bietet auch einen Zugang zu zahlreichen weiteren Kongoberichten. Eine kleine Bildergalerie zu diesem Krankenhaus ist hier zu sehen: http://news.bbc.co.uk/1/hi/in_pictures/5253428.stm

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letzte Aktualisierung 17.12 Uhr

106 – 8806 Was geschieht im Moment mal wieder mit dem Kongo? Da verkünden bestimmte Agenturen, Kabila habe einen Erdrutschsieg eingefahren, weil man gerade mal die Ergebnisse von 7 von 62 Wahlzentren veröffentlichen kann. Wo gibt's denn sowas? Hier scheint eine Propagandamaschine zu laufen, die am liebsten schon am vorigen Montag genau dieses Ergebnis verkündigen wollte. Hier ist ein Musterbeispiel dafür, wie manche Medien auf Agenturmeldungen reinfallen, die sie einfach unkritisch übernehmen, ohne nach den Hintergründen zu fragen. Einige denken wirklich, sie könnten immer wieder die Menschen für dumm verkaufen.

Das einzige, was daran stimmt ist, daß offenbar im Osten des Landes die Menschen aus ganz naheliegenden Gründen eher Kabila gewählt haben (und nicht die Vertreter der Rebellen, die jahrelang ihr Gebiet unterdrückt haben). Diese Wahlergebnisse treffen jetzt ein, lassen sich aber noch lange nicht auf das ganze Land hochrechnen.

http://news.search.ch/ausland/2006-08-08/kongo-sieg-von-kabila-absehbar

http://tagesschau.sf.tv/content/view/full/45176

http://www.rheinpfalz.de/perl/cms/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=ronMsg.html&path=/ron/welt&id=NEWSTICKER060808131404.8gurw187

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letzte Aktualisierung 09.37

105 – 8806 Während gestern erst die CDU-Zentrale bekanntgab, der außenpolitische Sprecher der Union, Eckart von Klaeden, habe sich letztes Wochenende in Kinshasa aufgehalten, bringt heute das Hamburger Abendblatt eine kurze Notiz über den Besuch, der schon gestern beendet wurde. "Die Menschen sind des Bürgerkriegs müde", sagte von Klaeden. Die Kongolesen setzten hohe Hoffnungen in ein langfristiges Engagement Deutschlands. "Sie wünschen sich, dass man ihr Land nicht vergisst, wenn die Stimmen alle ausgezählt sind. Und weil die Deutschen im Kongo keine koloniale Vorgeschichte haben, traut man ihnen zu, eine neutrale Rolle einzunehmen", berichtete er aus seinen Gesprächen mit Vertretern der Zivilgesellschaft und Politikern in Kinshasa. Insbesondere erhoffte man sich deutsche Unterstützung beim legalen Abbau der Bodenschätze, beim Aufbau von Armee, Verwaltung und Wirtschaft.

http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/08/595233.html

letzte Aktualisierung 07.14 Uhr

104 – 8806 Der General Nkunda scheint sich zu einem beliebten Reiseziel für britische Journalisten zu entwickeln. Jetzt hat er Besuch von der Financial Times bekommen, die heute früh ausführlich über die Tutsis im Ostkongo schreibt und nicht vergisst hinzuzufügen, daß auch Kigali ein eigenes Interesse an den Entwicklungen in den beiden Kivus hat. Für Nkunda jedenfalls scheint festzustehen, daß der Krieg noch nicht zu Ende ist, auch und gerade, wenn Kabila im Osten viele Stimmen bekommen haben sollte, wie britische Medien zu wissen glauben. Nkunda jedenfalls scheint von einem umfangreichen Netzwerk der Tutsiwelt zu profitieren, das nicht zum erstenmal den Kongo ins Wanken gebracht hat.

http://www.ft.com/cms/s/7adfe242-2632-11db-afa1-0000779e2340.html

103 – 8806 Die Rheinpfalz veröffentlicht bisher als einzige hiesige Zeitung eine Kurznachricht von afp aus dem Kongo, nach der die Bekanntgabe von Teilergebnissen der Kongo-Wahl sich verzögert

Der Einfachheit halber hier die gesamte Meldung, welche nicht nur ein Blitzlicht auf kongolesische Realitäten wirft, sondern auch auf die etwas abstruse Diskussion um angeblich schon vorliegende Wahlergebnisse: „Die für Montag angekündigte Veröffentlichung erster Teilergebnisse der Wahlen im Kongo hat sich verzögert. Wie der Präsident der Wahlkommission, Apollinaire Malu Malu, sagte, beendeten bislang nur fünf der 62 Sammelstellen für die Stimmzettel ihre Arbeit. Die Entscheidung über die Veröffentlichung der dortigen Auszählungen stand noch aus. Acht Tage nach den Wahlen waren die Wahlhelfer noch immer damit beschäftigt, die Ergebnisse aus den rund 50.000 Wahlbüros in die im ganzen Land verteilten Sammelstellen zu bringen. In manchen Regionen gestaltete sich der Transport der Stimmzettel laut CEI schwierig, weil Fahrzeuge und Treibstoff fehlten."

http://www.rheinpfalz.de/perl/cms/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=ronMsg.html&path=/ron/welt&id=NEWSTICKER060807181151.w5lm1yyc

102 – 8806 Ein paar weitere Zeitungen bringen noch die Meldung vom Dementi Kinshasas, daß man „kein Atom geschmuggelt" habe (hat auch keiner der Pseudo-Regierung unterstellt), z.B. die Rheinische Post. http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/politik/ausland/346439

Damit erschöpft sich aber auch schon vorläufig die heutige Berichterstattung in Deutschland über den Kongo. Breit diskutiert wird selbstverständlich jetzt die Vorbereitung zum Bundeswehr-Einsatz im Nahen Osten und gelegentlich wird dann auch daran erinnert, daß ja auch im Kongo die Jungs stehn (oder sitzen).

101 – 8806 Reuters zeigt im englischen Dienst Bilder unter der Überschrift „Polio victims Mahuka, Ndombasi and Nzuzi await therapy in Democratic Republic of Congo's capital Kinshasa" http://www.alertnet.org/thenews/pictures/FOR04.htm

100 – 8806 Der Reuters-Korrespondent hat von Nairobi aus das Grenzgebiet zwischen Uganda und Kongo besucht, wo sich die Rückzugsbasis der Lord's Resistance Army, der ugandischen Rebellengruppe, befindet, wohl mehr im kongolesischen Regenwald als auf ugandischem Gebiet und beschreibt, was er vorfand. http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L07917251.htm

99 – 8806 Doch hier noch ein Seiteneinsteiger: Ist Wolfsburg wirklich in der Bundesliga? Wie auch immer, dort spielt der Kongolese Makiadi zum enthusiastischen Wohlgefallen seines Trainers Fußball, macht sich aber Sorgen um seine Heimat, wo „ein Bürgerkrieg droht…" (Aber sonst geht ihm Politik nicht sehr nahe – angeblich zum Glück für den VfL Wolfsburg) Der Artikel der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung ist ein gutes Beispiel, wie ein sogenanntes Drittwelt-Problem auf die lokale Ebene gebracht werden könnte und ein ziemlich miserables Beispiel, wie das dann schließlich realisiert wurde. http://www.waz-online.de/sport/275324.html

Montag, 7. August 2006

letzte Aktualisierung 20.47 Uhr

98 – 7806 Heute abend wird diese Meldung um den Globus geschickt: „Kongo weist Atomschmuggel-Bericht zurück" - „Ein Regierungssprecher in Kinshasa dementierte. Alle nuklearen Aktivitäten im Kongo unterlägen der Kontrolle der Internationalen Atomenergiebehörde, sagte er."

Das ist fein. Nicht nur, daß die „Regierung" eigentlich gar keine wirkliche Legitimität besitzt, solche .Nachrichten zu dementieren, so werden wohl Schmuggler kaum eine Regierung um Erlaubnis fragen, ob sie schmuggeln dürfen und im Kongo schonmal gar nicht. Bei dem Ausmaß der illegalen Ausplünderung des Landes, ob mit oder ohne Zustimmung derer in Kinshasa, die sich Regierung nennen, wäre eine Fuhre Uran gerade mal „Peanuts". Eigentlich könnte für Kinshasa viel interessanter sein herauszufinden, wer denn geschmuggelt haben könnte. Aber diese Frage stellt man besser gar nicht. Und was die Sunday Times schrieb und keine deutsche Zeitung weitertransportierte war ja die Aussage, Nordkorea habe 1999 das Uranbergwerk wieder reaktiviert. Sehr interesant, nicht wahr? http://www.sat1.de/news/politik/2006/08/07/n2006080719143300002/index.php

97 – 7806 Die CDU hat heute bekanntgegeben, daß dieses Wochenende ihr Abgeordneter Eckart von Klaeden die Jungs in Kinshasa besucht habe. Wenn Sie dies jetzt vielleicht lesen, dann ist er schon wieder zurück oder in Brazzaville und dann in Gabun, wo er wohl die andern Jungs sehn will. Immerhin, macht sich gut, wenn sich auch mal ein MdB dort „unten" blicken läßt. http://www.presseportal.de/story_rss.htx?nr=857212

96– 7806 Auch in den USA kommen jetzt die Nachrichten von Unregelmäßigkeiten beim Wahlablauf an Der Boston Herald übernimmt eine AP-Meldung Observers say disorder engulfs vote count in Congo http://news.bostonherald.com/international/view.bg?articleid=151783 Auch CNN und andere bringen dieselbe Meldung.

95 – 7806 Eine schreckliche Nachricht bringt BBC heute abend, in Mbuji Mayi sind sechs „illegale" Diamantensucher auf dem Gelände von MIBA von bewaffneten Kräften ermordet worden. Nun muß man wissen, daß diese nicht offiziellen Diamantensucher seit langem schon einen bedeutenden Beitrag zum verbleibenden Bruttosozialprodukt des Landes beitragen. Ganz konsequent endet der BBC-Bericht auch mit der Aussage, die lokale Bevölkerung sage, MIBA bringe überhaupt keinen Vorteil mehr für ihre Umgebung. Und so ganz nebenbei erfährt man, daß im Durchschnitt Woche für Woche so um die fünf illegale Diamantensucher ermordet werden. Der Direktor von MIBA wird zitiert, daß 300 bewaffnete Polizisten und 1.000 unbewaffnete [???] private Wächter nicht ausreichtenm, um die „Illegalen" vom Gelände fernzuhalten… http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/africa/5254006.stm

letzte Aktualisierung: 08.07 Uhr

94 – 7806 Dominic Johnson schreibt an diesem Montag in der taz: Dass Kinshasa, Kongos Tor zur Welt, den Urwaldrebellenchef Bemba wählt, der seine politische Karriere mit der Waffe gemacht hat und mit der Mobilisierung der Elendsviertel gegen den "Ausländer" Kabila punktet, erschreckt die Intellektuellen der Hauptstadt. Kabila habe dagegen im Osten des Landes „gigantische Mehrheiten" eingefahren. Auch Johnson spricht somit von einer Spaltung des Landes. Seine Überschrift lautet: Kongo auf einer Reise ins Ungewisse http://www.taz.de/pt/2006/08/07/a0126.1/text

93 – 7806 Das Neue Deutschland bringt heute morgen ein Portrait über den deutschen UNO-Direktor Albrecht Conze, der mit den Worten zitiert wird »Wer jetzt in Kinshasa Flagge zeigt«, erklärte er, »der stärkt sein Ansehen auf dem ganzen afrikanischen Kontinent.« Deutschland, so hat er herausgefunden, habe einen »ausgezeichneten Ruf« in Kongo. Und – natürlich: Die Lage sei »noch nicht gefährlich, aber gespannt«. Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor? Ach ja, Samstag bei epd…. http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=94991&IDC=2

92 – 7806 Bemerkenswerterweise ist es die Tageszeitung DIE WELT, die bei der Kongoberichterstattung dabeibleibt und im gedruckten Blatt die Nachrichten bringt, die am Wochenende im Internet zirkulierten: Die Teilergebnisse sollen ab diesem Montag vor den Wahlzentren ausgehängt werden und Nkunda im Ostkongo machte Schwierigkeiten. Der heutige Artikel hat die Überschrift: „Drei Tote bei Kämpfen im Osten des Kongo" http://www.welt.de/data/2006/08/07/988646.html

91 – 7806 In der arabischen Welt berichtet die Khaleej Times mit einer afp-Meldung aus Dubai, „Iran denies reported bid to import uranium from DR Congo" und man behauptet, alles sei Propaganda der westlichen Welt. Iran habe überhaupt nicht nötig, Uran aus dem Kongo zu importieren.

http://www.khaleejtimes.com/DisplayArticleNew.asp?xfile=data/middleeast/2006/August/middleeast_August187.xml&section=middleeast

90 – 7806 Hier soll auch nochmal auf die Berichterstattung von Colette Braeckman von LE SOIR in Brüssel aufmerksam gemacht werden, die am Sonntag folgendes aus Kinshasa berichtete: http://blog.lesoir.be/colette-braeckman/ .

89 – 7806 Die Zeitung La Libre Belgique hat ihre Kongoberichterstattung auf dieser Website zusammengefasst: http://podcastfocus.blogs.lalibre.be/

88 – 7806 Le Monde hatte schon am 3. August einen weiteren Artikel über die Situation im Kongo veröffentlicht, der hier immerhin noch registriert werden soll. Titel: „Le dépouillement des élections au Congo-Kinshasa a commencé dans un climat de contestation" http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-3212,36-800368@51-799226,0.html

87 – 7806 Was die Leserinnen und Leser unserer Zeitschrift DER PAZIFIST (vgl. die Besprechung in Nr. 211 auf dieser Webseite http://www.dialog-international.org/pazifist/dp211.htm#3) schon vor zwei Wochen rezensiert bekamen, wird heute im Berliner Tagesspiegel besprochen „Ein Kongo-Buch für die deutschen Soldaten" Immerhin, das Buch wird wahrgenommen und für einmal ist ein Stück Geschichte des Kongo in der Zeitung zu lesen. http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/07.08.2006/2698193.asp

86 – 7806 Auch die Frankfurter Rundschau hat schon am Samstag über das Wahlchaos im Kongo berichtet http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=941981& . Am heutigen Montag ist die Überschrift des Berichtes Klagen über "Wahlbetrug" im Kongo, in dem u.a. von Mehrheiten Bembas im Westen und Kabilas im Osten geschrieben wird von einem eigenen Korrespondenten und die Spekulation geht sogar dahin, ob der Kongo in zwei Hälften zerfallen könnte. http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=942798&

Sonntag, 6. August 2006

letzte Aktualisierung 18.19 Uhr

85 – 6806 Pünktlich zum Hiroshima-Tag wurde über UNO-Berichte geschrieben, daß Tansanias Zoll Vorwürfe gegen den Iran erhoben hat, aus einer lange geschlossenen Mine in Lubumbashi über Sambia Uran durch Tansania schmuggeln zu wollen. So berichten inzwischen viele deutsche Medien heute und nennen dabei als Quelle die Sunday Times., u.a. der Nachrichten-Fernsehsender N24 http://www.n24.de/politik/ausland/?n2006080610163200002

84 – 6806 Das Uran 238 – so die Sunday Times - fand sich versteckt in einem Transport von Coltan und wurde schon am 22. Oktober letzten Jahres entdeckt, als man routinemäßig mit einem Geigerzähler durch die Reihen der Container ging. Das Uran kam von derselben Shinkolobwe-Mine, die schon das Material für die Hiroshima-Bombe geliefert hatte. Noch vor der Unabhängigkeit habe Belgien die Mine geschlossen, aber 1999, also unter Kabila-Vater, sei sie mit Unterstützung ausgerechnet von Nordkorea wiedereröffnet worden. Der Originalartikel der Sunday Times findet sich hier: http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2089-2300772,00.html

83 – 6806 Übrigens hat Muepu noch einen Artikel im Rheinischen Merkur vom 27. Juli gefunden, der hier gar nicht wahrgenommen wurde, nämlich ein Interview mit Oberst Bernd Gertz vom Bundeswehr-Verband, der unter anderem zur EUFOR-Kooperation sagt, „Die französischen Soldaten tragen zwar ihre angebliche Neutralität vor sich her. Aber das ist nur ein Lippenbekenntnis. Intern machen sie gar keinen Hehl daraus, dass sie Kabila als Wahlsieger sehen wollen…." Und: „Die Bundesregierung sollte gegenüber Frankreich noch einmal klarstellen: Entweder wir sind eine strikt neutrale europäische Truppe, oder aber die Franzosen machen solche Einsätze beim nächsten Mal allein. Dann können sie von mir aus auch die Schutztruppe von Herrn Kabila sein." http://www.merkur.de/2006_30_Bernhard_Gertz.14206.0.html?&no_cache=1 Ob Herr Gertz weiß, daß die Erben von Freiheit – Gleichheit - Brüderlichkeit seinerzeit schon mehrmals die Diktatur Mobutus vor Rebellionen gerettet hatten?

letzte Aktualisierng: 00.10 Uhr

82 – 6806 Die Welt am Sonntag bringt heute einen Artikel aus dem Kongo zum Thema: „Chaos bei der Stimmenauszählung - Angst vor Eskalation nach möglichem Wahlbetrug im Kongo" Da wird der Parlamentskandidat Jean Claude Kibala befragt, der 17 Jahre in Deutschland lebte. „In seinem Wahlbezirk im Osten des Landes, mitten im Rebellengebiet, hätten die Wahlhelfer die Zettel zu großen Paketen zusammengeschnürt und auf dem Kopf in die bis zu 70 Kilometer entfernten Sammelzentren balanciert. "Auf so einem langen Weg kann natürlich viel passieren", sagt Kibala." …."Während seines Wahlkampfes in den vergangenen sechs Wochen sei ihm klar geworden, wie schwer Veränderungen in seinem Heimatland zu erzielen sind. "Es liegt nicht an den fehlenden Straßen und Schulen, es ist die Mentalität der Menschen, die mir Sorgen macht", sagt Kibala. "Sie machen nichts, sie warten nur darauf, dass jemand anderes etwas verändert."

Jean Claude Kibala war übrigens auf dem Kongotag von Dialog International in Mainz mit dabei. http://www.wams.de/data/2006/08/06/987994.html

Samstag, 5. August 2006

letzte Aktualisierung 23.02 Uhr

81– 5806 Die Tageszeitung DIE WELT meldet heute heftige Kämpfe zwischen Milizen von General Nkunda und der regulären Armee in Sake bei Goma, wodurch Tausende von Menschen in die Flucht getrieben wurden. Laut Monuc seien die Kämpfe aber inzwischen beendet. Die Zeitung schreibt auch, Nkunda werde durch einen internationalen Haftbefehl gesucht. Seltsam, daß er dann großspurig vor einigen Tagen in einem Interview mit The Independent verkünden konnte, Monuc-Soldaten führen jeden Tag an seinem Haus vorbei…

http://www.welt.de/data/2006/08/05/988482.html

80– 5806 Auch das Magazin Focus bringt diese Meldung, übernommen von Reuters mit einem Photo, welches Soldaten auf einem Lastwagen zeigt und darunter steht „Angespannte Lage in Kinshasa". Der „Abtrünnige General beginnt Kämpfe", so die Überschrift des Artikels, 2000 km von Kinshasa entfernt. http://focus.msn.de/politik/ausland/Kongo_nid_33137.html

79 – 5806 Die Rheinpfalz bringt eine afp-Meldung nach der Malu-Malu, der Chef der Wahlkommission, erklärt hat, daß in den regionalen Wahlzentren ab Montag Teilergebnisse öffentlich ausgehängt würden. http://www.rheinpfalz.de/perl/cms/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=ronMsg.html&path=/ron/welt&id=NEWSTICKER060805134957.rroh3w9x

78 – 5806 Der Evangelische Pressedienst gibt eine etwas chaotische Meldung heraus, in der Aussagen vom deutschen UNO-Vertreter in Kinshasa Conze mit den Verkündungen der Jahrespressekonferenz, ja sie wissen schon, gestern war das, vermischt werden. epd: „Conze beschrieb die aktuelle Lage als "noch nicht gefährlich, aber gespannt". Wir sind auch ganz gespannt, aber das ist noch nicht gefährlich. http://www.epd.de/index_44325.html

77 – 5806 Die BBC brachte heute mittag einen Bericht zum Thema „Congo poll count raises concerns" http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/africa/5247878.stm

76 – 5806 Der Miami Herald, jawohl, das ist eine Zeitung für die Leute, die darauf warten, daß Fidel Castro das Zeitliche segnet und sie triumphierend auf ihre Zuckerinsel zurückkehren können, diese Zeitung hat doch tatsächlich in einem Hinterhof in Kinshasa die kolonialen Denkmalstatuen wiederentdeckt, die schon im vorigen Jahr einer Ministerin Kabilas den Posten gekostet hatten, weil sie doch tatsächlich auf die Idee kam, ein Denkmal mit Leopold II auf dem Pferd in Kinshasa wieder aufstellen zu lassen. Na, denk mal! Sie stolperte! Und heute lesen die Leute in Florida diese ganze Geschichte nochmal. Auch eine Annäherung an den Kongo. http://www.miami.com/mld/miamiherald/news/world/15203821.htm?source=rss&channel=miamiherald_world

letzte Aktualisierung 09.15 Uhr

75 –5806 Die Financial Times weiß heute früh in einem längeren Bericht, daß der Kongo politisch gespalten ist: im Osten habe Joseph Kabila mit Abstand die meisten Stimmen bekommen, im Westen Pierre Bemba. Aha. Wußte man das in England nicht schon letzten Montag? http://www.ft.com/cms/s/6405c394-241f-11db-ae89-0000779e2340.html

74 – 5806 „So far, so free and fair" – Bis jetzt frei und fair seien die kongolesischen Wahlen gewesen schreibt die südafrikanische Online-Zeitung Mail&Guardian in einem längeren Hintergrundbericht heute und sagt, die Kongolesen seien nicht gewohnt, daß ihre historischen Ereignisse bis in die Schlagzeilen der Weltpresse gelangen. Und als Hunderttausende von Menschen letzten Sonntag anstanden, um in den ersten Wahlen nach ihrer Unabhängigkeit ihren Stimmzettel abzugeben, da waren die Blicke der ganzen Welt schon wieder auf den eskalierenden Nahostkonflikt gerichtet.

http://www.mg.co.za/articlePage.aspx?articleid=279758&area=/insight/insight__africa/

73 – 5806 Um diesen Eindruck zu bestätigen, sei hier kurz aus zwei Kommentaren zitiert, die heute in deutschen Zeitungen zu lesen sind: Unter der Überschrift „Deutsche Verantwortung" spielt der Kölner Stadt Anzeiger den Kongo-Einsatz gegen einen solchen im Libanon aus und kommt zum Schluß:

„Das tägliche Wegducken deutscher Spitzenpolitiker dürfte sich nun einem Ende nähern, nachdem der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert klipp und klar den Wunsch nach deutschen Soldaten an der Grenze zum Libanon geäußert hat.

Noch bemerkenswerter ist seine Feststellung, dass sich „zurzeit keine Nation Israel gegenüber freundschaftlicher verhält als Deutschland". Das hat noch kein israelischer Premier vor ihm so formuliert……Auch müssen deutsche Soldaten wahrlich nicht in aller Welt zum Einsatz kommen. Notwendig ist vielmehr, die deutschen Prioritäten neu auszurichten. Da wird ein Einsatz in Nahost letztlich von größerer Bedeutung sein als einer im Kongo." http://www.ksta.de/html/artikel/1154434424703.shtml

72 – 5806 Auch die FAZ bereitet geistig den nächsten Bundeswehr-Einsatz vor und beschließt ihren heutigen Kommentar „Was zu prüfen ist" mit den Worten: „Und die Weigerungsargumente, die gegen vorherige Beistandsbitten, zuletzt in Kongo, vorgetragen wurden - daß die Bundeswehr am Rande ihrer Möglichkeiten sei, daß die Dauer und die Kosten des Einsatzes nicht exakt bestimmt werden könnten -, gelten noch weniger als in anderen Fällen, wenn es um die Existenz Israels geht." http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EC7D267F1BD0F4308AB4C01523115BF63~ATpl~Ecommon~Scontent.html

letzte Aktualisierung 00.10 Uhr

71 – 5806 Der Berliner Tagesspiegel bringt heute einen eigenen kürzeren Bericht über die Jahrespressekonferenz der Ärzte ohne Grenzen, bei dem ausschließlich die Situation im Kongo unter der Überschrift „Gewalt und Hunger im Kongo" dargestellt wird. Hunger gibt's offenbar in dem Gebiet von Dubie in Katanga für 30.000 Flüchtlinge. Aber das ist ja auch im Kongo. Die Situation dort ist schwierig, aber, wie das so geht, was würde gesagt, wenn in Hamburg Leute hungerten und die gesamte Welt würde berichten „Europa hungert"?

http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/05.08.2006/2697568.asp

70 – 5806 Auf der anderen Seite unseres Globus veröffentlicht heute der Sydney Morning Herald einen längeren Artikel über den Kongo, der im Internet nachzulesen ist. „Path out of the jungle" ist die Überschrift und die Leser sollen sich vorstellen - so beginnt der Artikel - 20 % der Bevölkerung Australiens seien unter 8 Jahre alt. Dies sei aber die Situation im Kongo… http://www.smh.com.au/news/world/path-out-of-the-jungle/2006/08/04/1154198329291.html

69 – 5806 Auch die südafrikanischen Wahlbeobachter sind wieder zu Hause eingetroffen und werden mit folgendem Artikel von iafrica.com empfangen http://iafrica.com/news/sa/873935.htm

68 – 5806 Eine „Gespannte Lage im Kongo" stellt inzwischen auch die Junge Welt fest (die FAZ hat sich seit Sonntag überzeugt, daß sich alles wieder entspannt hatte) und berichtet

„Kriegsherr" Bemba liege bei Stimmauszählung vorn.

„Kriegsherr" wohlgemerkt in Anführungszeichen. Er könnte ja doch noch Präsident werden und das Blut an seinen Händen wäre dann unbefleckt.

http://www.jungewelt.de/2006/08-05/042.php

67 – 5806 Die Konkurrenz vom Neuen Deutschland verarbeitet eine epd-Meldung und schreibt „Kongos »politische Temperatur« steigt" Jedenfalls sagt dies der UNO-Beamte Albrecht Conze. Schließlich wird noch kurz über die Jahrespressekonferenz von - ach, Sie wissen schon. - berichtet. http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=94917&IDC=2

66 – 5806 Dominic Johnson hat sich gestern für die taz in Kinshasa umgeschaut, was da möglicherweise in den Wahllokalen verbrannt wurde. Hier sein Bericht http://www.taz.de/pt/2006/08/05/a0111.1/text

65 – 5806 Auch die Nachrichtenagentur Reuters hat inzwischen den Kongo entdeckt und entfaltet einige Aktivitäten, heute wurde schon die zweite Kongomeldung in die Welt gesetzt: „Kritik an ausländischen Truppen im Kongo wird lauter" Man hat mit Präsidentschaftskandidat Oscar Kashala ein paar Worte gewechselt und in Kinshasa Zeitung gelesen. Was da rausgekommen ist, findet sich hier: http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2006-08-04T173004Z_01_HAG462991_RTRDEOC_0_KONGO-WAHLEN-KRITIK.xml

Freitag, 4. August 2006

letzte Aktualisierung: 17.53 Uhr

64 – 4806 Heute nachmittag hat man den Eindruck, die deutschen Regionalzeitungen bieten ein ganz buntes Bild der Kongoberichterstattung. Hat sich etwas geändert? Die Kölnische Rundschau bringt ein Photo von der Rückseite eines Lastwagens und schreibt darunter „Unglaublich aber wahr, so sieht es aus, wenn im Kongo Wahlzettel transportiert werden." Allerdings ist eindeutig nichts zu sehen, was auf Wahlzettel hindeutet. Vielleicht soll man sich das denken? http://www.rundschau-online.de/html/bildpopup/1154/433962088.shtml

63 – 4806 Außerdem gibt's noch einen langen, ausführlichen dpa-Bericht mit der lapidaren Überschrift „Kongo wartet auf die Wahlergebnisse". Offenbar hat die Deutsche Presse Agentur inzwischen jemanden nach Kinshasa geschickt und schreibt nicht mehr nur aus Nairobi. Die Artikel werden wohl erst am Samstag in der gedruckten Ausgabe zu lesen sein. http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1154642671003.shtml

62 – 4806 Daneben schreibt dieselbe Zeitung aber auch über die Jahrespressekonferenz der „Ärzte ohne Grenzen" heute unter der Überschrift: „Ärzte warnen vor Eskalation der Situation im Kongo", bei der natürlich vor allem das Kongo-Engagement der Ärzteorganisation hervorgehoben wurde. http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1154642671000.shtml

61 – 4806 Die Jahrespressekonferenz der Ärzte ohne Grenzen hat das Thema Kongo geschickt gewählt, wodurch man leichter auch in die Tagesschau rutschte. „Hilfsorganisation warnt vor Eskalation in Kongo - "Eine der größten humanitären Krisen weltweit" ist die Meldung im Fernsehen. Das beigefügte Photo aus dem Flüchtlingslager in Tche ist allerdings schon ein alter Hut, wenn auch nach wie vor eindrücklich. Als Film ist hier der Fernsehbericht von 14 Uhr zu sehen, der allerdings leider das zeigt, was man immer in solchen Situationen zu sehen bekommt. Ein Flugzeug landet. Kinder werden geimpft und wichtige Menschen sprechen in Mikrophone. Für die Beamten der Tagesschau gibts nichts Neues unter der Sonne. http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5780770_REF1,00.html

60 – 4806 Der Remscheider Generalanzeiger und andere bringen eine Kurznachricht von dpa, nach der ein paar Wahlzettel in Kinshasa mit dem Müll verbrannt worden seien http://www.rga-o

59 – 4806 Die Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichte heute nachmittag einen Artikel unter der Überschrift „Zunehmende Sorge bei UN-Mission über Kongo-Entwicklung", der in der Berichterstattung einer Reihe von Medien verarbeitet wurde. http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2006-08-04T100955Z_01_HUM434117_RTRDEOC_0_KONGO-UN-WDHLG.xml

58 – 4806 Die Presse in Wien bringt heute einen APA (Austrian Presse Agentur)-Bericht, nach dem laut WWF weltweit nur noch 700 Berggorillas existieren. WWF fordert eine Verschärfung der Schutzmaßnahmen. http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=c&ressort=c&id=576329

57 – 4806 Auch in Österreich ist ansonsten inzwischen offenbar der Kongo ein Thema geworden. „Fremde Kulturen, aber ähnliche Sitten...: Handy und Internet finden Einzug im Kongo" ist der Artikel in einer „Networld", was auch immer letztere Welt sein mag. Man müßte eigentlich sagen „fanden Einzug". Der Siegeszug des Handys im Kongo ist nun wirklich längst gelaufen. An jeder Ecke läßt sich in den Städten das Mobiltelefon aufladen und Vodafone und wie die Telefongesellschaften alle heißen machen Reklame fast hinter jeder Hütte. http://www.networld.at/index.html?/articles/0630/548/146742.shtml

letzte Aktualisierung 08.54 Uhr

56 – 4806 Die Zeitung The Scotsman bringt heute ein Portrait des Präsidentschaftskandidaten Oscar Kashala, den man an dritter Rangstufe nach Kabila und Bemba vermutet und der deshalb bei einer Nachwahl einigen Einfluß haben könnte. Kashala lebte in den USA, ist Arzt und Krebsspezialist. Die Zeitung hat eine Sonderseite mit ihrer Kongoberichterstattung eingerichtet, die über diesen Link zu erreichen sein dürfte: http://news.scotsman.com/topics.cfm?tid=390

55 – 4806 Der Südafrikanische Rundfunk berichtet, daß gestern zu allem Überfluß auch noch eins der Wahlzentren in Kinshasa, wohin die Stimmzettel gebracht wurden, ausgebrannt sei und dadurch die Gültigkeit der Wahl umso eher angezweifelt werden könne

http://www.sabcnews.com/africa/central_africa/0,2172,132464,00.html

54 – 4806 Auch Aljazeera aus Quatar, auf der Arabischen Halbinsel, bringt diese Meldung http://english.aljazeera.net/NR/exeres/146C2642-F250-45B8-9C0E-C68C13036AD4.htm

53 – 4806 Das Problem mit der Drohne wird heute auch von THE TIMES in einem kurzen eigenen Bericht aus Kinshasa aufgegriffen http://www.timesonline.co.uk/article/0,,3-2299168,00.html

52 – 4806 „Congo's Vote Speeds Up Effort by UN Commander to Subdue Rebels" ist ein schöner Artikel der Nachrichtenagentur „Bloomberg", deren Reporter heute aus Bukavu schreibt und – trotz allem – die positiven Aspekte hervorhebt:

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=avkIff6sNnKw

51 – 4806 Eine scheinbar ganz und gar unpolitische, aber umso erfreulichere Nachricht kommt heute früh ausgerechnet vom Olympischen Komitee, welches ab heute bis zum 20. August in Kinshasa die „Friedensspiele" eröffnet, eine Veranstaltung in Kooperation mit MONUC, bei der Jugendliche aus allen Stadtteilen von Kinshasa an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen können. Ziel ist, daß Sport einen Beitrag zum Frieden geben soll. Die Nachricht ist hier in englisch zu lesen http://www.olympic.org/uk/news/olympic_news/full_story_uk.asp?id=1868 und hier in französisch: http://www.olympic.org/fr/news/olympic_news/full_story_fr.asp?id=1868

50 – 4806 Die Erklärung des Sicherheitsrates von gestern nachmittag amerikanischer Zeit, findet über dpa heute früh auch in einer Kurzmeldung in die heutigen Medien. Der Originaltext findet sich unter den IRIN-Nachrichten in englisch und französisch auf dieser Website. Hier die dpa-Meldung, veröffentlicht von der Offenbach-Post:

„Weltsicherheitsrat lobt friedliche Wahl in Kongo

New York (dpa) - Vier Tage nach den Wahlen im Kongo hat der Weltsicherheitsrat das kongolesische Volk für die friedliche Atmosphäre gewürdigt. In einer offiziellen Erklärung appellierte der Rat an die Bürger, das Wahlergebnis jetzt ebenso verantwortungsbewusst zu vernehmen und sich in möglichen Nachwahlen genauso zu engagieren. Der Sicherheitsrat sprach allen Ländern seinen Dank aus, die wie Deutschland Soldaten in den Kongo entsandt hatten, um einen ruhigen Ablauf der Wahl zu sichern."

http://www.op-online.de/dpa/newsticker/17_191_323431393735.htm

letzte Aktualisierung 07.45 Uhr

49 – 4806 Dominic Johnson von der taz, der sich derzeit ebenfalls in Kinshasa aufhält, fragt heute: „Politischer Anschlag, von oben angeordnet? - Eufor-Truppe im Kongo bestätigt "gezielten Schuss" auf belgische Drohne, die vergangenen Freitag abgestürzt war" Der von der Präsidentengarde kontrollierte Flughafen Ndjili habe die Drohne in eine Warteschleife geschickt und dann den Funkkontakt abbrechen lassen. Eine halbe Stunde später habe ein Schuss mit einem Präzisiionsgewehr das Ding runtergeholt. Dabei waren acht Menschen verletzt worden.

http://www.taz.de/pt/2006/08/04/a0093.1/text

48 – 4806 Bei der Tageszeitung DIE WELT hat man gestern auch den Londoner INDEPENDENT gelesen und zitiert heute General Nkunda's martialische Sprüche. Außerdem wird relativ kurz über die Kritik an der Stimmauszählung berichtet. http://www.welt.de/data/2006/08/04/985227.html

47 – 4806 Die Junge Welt setzt ihren schon gestern begonnenen ausführlichen Rohstoffreport fort, heute mit der Überschrift „Militär und Spekulanten" http://www.jungewelt.de/2006/08-04/014.php

46 – 4806 Andrea Böhm von hat übrigens gestern auf den Straßen Kinshasas diskutiert und ist erstaunt, weshalb dort Bemba Favorit ist. Auch sonst beobachtet sie durchaus patriarchalische Verhältnisse – die Frauen müssen dafür sorgen, das mittags etwas auf den Tisch kommt…. Hier nochmal ihr Blog in DIE ZEIT http://blog.zeit.de/kongo/

Donnerstag, 3. August 2006

letzte Aktualisierung 19.00 Uhr

45 – 3806 Beim Landeanflug auf Bukavu ist heute ein Flugzeug mit 17 Passagieren abgestürzt, meldet Vienna-Online. „Die Fluggesellschaften im Kongo haben einen schlechten Ruf. Viele Maschinen sind überaltert und schlecht gewartet. Mehrere kongolesische Fluggesellschaften befinden sich auf der „schwarzen Liste" der EU, für die künftig ein Start- und Landeverbot in der Europäischen Union gilt." http://www.vienna.at/engine.aspx/page/vienna-article-detail-page/cn/vol-news-traffl-20060803-063306/dc/tp:vol:news-welt

44 – 3806 Auch Focus schreibt „Chaos bei der Stimmenauszählung" und übernimmt eine Meldung von Reuters, die etwas ausführlicher ist als heute früh schon. http://focus.msn.de/politik/ausland/Kongo_nid_32989.html

43 – 3806 „Le dépouillement des élections au Congo-Kinshasa a commencé dans un climat de contestation" mit dieser Überschrift berichtet Le Monde heute über die Situation der Stimmauszählung in Kinshasa http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-3212,36-800368@51-799226,0.html

letzte Aktualisierung 14.45 Uhr

42 – 3806 Die FAZ bleibt am Ball und verkündet heute nach Mittag „Chaos bei Auszählung im Kongo", weil jeder im voraus ein anderes (Teil)Wahlergebnis verkündet. Aber was geschieht denn an einem Wahlabend in Deutschland? Im Kongo dauert der Wahlabend halt ein bißchen länger. Gleichzeitig verlangen wohl die Mitarbeiter der Wahlbüros jetzt ihr Geld…

http://www.faz.net/s/RubB420B338359F45EFB7495B667456E4A4/Doc~E7367556752904A1F90BC828A584C08CF~ATpl~Ecommon~Scontent.html

41 – 3806 Wurde die belgische Drohne nun letzten Freitag über Kinshasa abgeschossen oder nicht? dpa hat den flämischen Radiosender VRT gehört, der heute behauptet habe, sie wurde abgeschossen und setzt sofort eine entsprechende Kurznachricht in die deutsche Regionalzeitungswelt, vgl. z.B. Münchner Merkur http://www.merkur-o, auch Kölner Stadt Anzeiger, Rhein-Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung usw. Letztere weiß zu berichten, daß inzwischen EURO die Meldung bestätigt habe. FAZ-Leser können sich jetzt zufrieden zurücklehnen, ihr Blatt hatte das schon am Samstag spekuliert….

40 – 3806 La Libre Belgique hat ein ausführliches Podcast eingerichtet zum Kongo, bei dem auch eine ganze Menge zu hören ist: http://podcastfocus.blogs.lalibre.be/

39 – 3806 Da hier jetzt immer wieder von Podcasts zu lesen ist, müssen wir doch mal die FAZ konsultieren, die ihren Lesern mit einer rührenden Public-Relation-Geschichte nahebringt, wie die Podcast-Welt in das Bundeskanzleramt eingedrungen ist. Ausgerechnet letztes Wochenende. Und wir erfahren, daß unsere Bundeskanzlerlerin „auf einen Globus in ihrem Zimmer… zeigt" und feststellt: „Kongo, beispielsweise, wo jetzt wegen der Wahl deutsche Soldaten stationiert seien, ist doch ziemlich groß." „Kanzlerin digital" http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E74A7EE5D454640F3A818A04943553AC1~ATpl~Ecommon~Scontent.html

38 – 3806 Die Deutsche Welle bringt auf ihrer Website ein gutes Portrait der UDPS, der Partei von Etienne Tshisekedi, die am letzten Sonntag die Wahlen nicht mitgemacht hat. So objektiv wie möglich versucht der Korrespondent Alexander Göbel die Hintergründe dieser Entscheidung darzulegen. Wer mehr wissen will: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,2116920,00.html?maca=de-rss-de-top-1016-rdf

letzte Aktualisierung 06.28 Uhr

37 – 3806 Nach überaus schnellem Ausposauen angeblicher Wahlergebnisse wird jetzt zurückgerudert: Vereinte Nationen und EU warnen vor voreiligen Betrugsvorwürfen hinsichtlich der Wahlen. Die Ergebnisse seien noch lange nicht ausgezählt. Der Tagesspiegel begann seine Berichterstattung darüber mit dieser Meldung: http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/kongo-wahlen/69652.asp Der aktualisierte Artikel dazu im gedruckten Tagesspiegel heute früh findet sich hier: http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/03.08.2006/2693660.asp

36 – 3806 Natürlich greift jetzt auch Spiegel-Online das Thema auf und schreibt „Beobachter kritisieren Stimmauszählung" Der Artikel sammelt einige unterschiedliche Aussagen zu den Vorwürfen. Ein „UNO-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will" soll verkündet haben, das Chaos sei in genau 62 Zentren, welche die Wahlergebnisse erfassten. Im Land gibt's 50.000 Wahllokale. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,429874,00.html

35 – 3806 Die New York Times, deren Artikel nur nach Anmeldung lesbar sind, berichtet ebenfalls darüber, direkt aus Kinshasa und aus Bunia. Aus Kinshasa übrigens von einem afrikanischen Journalisten, was in der hier zitierten Presse bisher eher nicht vorkam. http://www.nytimes.com/2006/08/03/world/africa/03congo.html?_r=1&ref=world&oref=slogin

34 – 3806 Der Reporter von THE INDEPENDET, London, ist in Rutshuru, Nord-Kivu, von wo er bisher schon berichtete, sitzengeblieben und hat dieser Tage mit dem altbekannten General Nkunda gesprochen, der lauthals verkündet, daß er „bereit zum Krieg" sei. Er leugnet die Berichte, erneut Kindersoldaten angeworben zu haben und verkündet, die MONUC würde fast täglich an seinem haus vorbeifahren, doch wenn sie ihn verhaften wollten, dann werde er kämpfen. Der Artikel „We are ready for war, rebels warn Kabila" findet sich heute hier: http://news.independent.co.uk/world/africa/article1211290.ece

33 – 3806 Die Tageszeitung DIE WELT hat sich noch nicht von der Kongoberichterstattung verabschiedet, sondern kümmert sich wieder um das, was in Deutschland wirklich interessiert, nämlich die Befindlichkeit der Bundeswehrsoldaten im Kongo. Heute ist hier eine längeres Interview mit dem Kommandanten der EUFOR zu lesen, der immerhin begründet, warum am letzten Sonntag nirgends seine Soldaten zu sehen waren und erklärt, daß EUFOR im ganzen Land Präsenz zeigen könne, mit Ausnahme des Ostens wohin das Mandat nicht reiche. http://www.welt.de/data/2006/08/03/984293.html

32 – 3806 Ein interessantes „Weblog" hat DIE ZEIT eingerichtet. Ihre Korrespondentin Andrea Böhm berichtet aus Kinshasa, nicht allzu oft, aber umso ausführlicher. http://blog.zeit.de/kongo/

31 – 3806 Die Junge Welt beginnt heute Teil 1 einer ausführlichen Analyse mit dem Titel „Rohstofflager für die EU - Die Demokratische Republik Kongo im Visier westeuropäischer Staaten." und vermutet, daß hier die wahren Gründe für den Bundestagsbeschluß zum Einsatz der deutschen Jungs liegen. http://www.jungewelt.de/2006/08-03/003.php

30 – 3806 „Jetzt.de" ist irgendwie eine Erfindung der Süddeutschen Zeitung und bringt heute ein Interview mit einer jungen Frau aus dem Süd-Kivu, die inzwischen bei Oxfam arbeitet, unter der

Überschrift: „Gudile geht für die Rechte von Mädchen zu Fuß durch die pralle Sonne des Kongo" http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/327839

29 – 3806 Einen kleinen Film „Kongo nach der Wahl" kann man sich jetzt auf der Website des Hamburger Abendblatts anschauen, allerdings ist die Qualität lange nicht so gut wie gestern bei La Libre Belgique und zwar sowohl was die Wiedergabe als auch die Aufnahmen betrifft, die in der „City" von Kinshasa sozusagen ein übliches Großstadtbild zeigen mit Antiquitätenhändlern am Straßenrand und zum Abschluß der 69 Sekunden langen Sequenz mit dem Interview eines Kongolesen, wird nicht vergessen zu zeigen, daß in einem Antiquariat am Straßenrand auch Tim und Stuppi im Kongo zu haben ist. Das ist echt wichtig. Hier der direkte Link. Vielleicht funktionierts: http://www.zoomin.tv/videoplayer/index.cfm?id=223130&mode=normal&pid=hamburgerabendblatt&quality=2

Mittwoch, 2. August 2006

letzte Aktualisierung 13.04 Uhr

29 – 2806 Der Österreichische Rundfunk meldet, die Katholische Kirche im Kongo sei zufrieden mit dem Wahlablauf. Eigentlich ist das keine wirklich Nachricht, weil ja (fast) alle damit zufrieden sind. Der Sonntag ist gut gelaufen. Was hätte auch passieren können? Doch jetzt müßte wohl etwas mehr aufgepaßt werden! http://religion.orf.at/projekt03/news/0608/ne060802_kongo_fr.htm

28 – 2806 Da jetzt die Zeit der Kurznachrichten für den Kongo kommt, müssen diese auch wahrgenommen werden. Der Stern verarbeitet die dpa-Nachricht und schreibt, die „Stimmauszählung kommt nur stockend voran". „Die Stimmzettel, welche die Größe eines Plakats besitzen, kommen mit Verspätungen zur Auswertung an, da es nicht genügend Benzin für den Transport gibt." http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=631779&u_id=330694

27 – 2806 Die Frankfurter Rundschau bringt einen kurzen Reuter-Bericht, nach dem sich Bemba in Führung sieht http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=939790

letzte Aktualisierung 08.15 Uhr

26 – 2806 Der FAZ war gestern noch eingefallen, einen Artikel über ein Einzelschicksal zu veröffentlichen, eines Wählers mit der verkehrten Wahllokalnummer, und die Geschichte hatte sogar ein Happy End. Richtig schön unpolitisch. Und der Artikel wird gekrönt mit der Überschrift „Wir sind das Volk". Die Berichte der letzten beiden Wochen zum Thema Wahlen im Kongo sind übrigens von der FAZ in einem Dossier versammelt worden. http://www.faz.net/s/Rub7E3645C3C829463EB8EE5EEB1635BDB0/Doc~ECC5652C31DAD4602AB7F555770E4BF0C~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ansonsten packen jetzt die Sonderkorrespondenten in Kinshasa wieder ihre Koffer und reisen zurück in die Welt, wo die Straßen gut ausgebaut sind, ein öffentlicher Verkehr existiert und funktioniert, wo unbestechliche Beamte ihres Amtes walten und die meisten Menschen Probleme mit dem Übergewicht haben. Die Flut der Kongoartikel ebbt ab, einzelne kleine Meldungen folgen noch, die Medienschlacht ist geschlagen.

25 – 2806 La Libre Belgique hat gestern noch nach Etienne Tshisekedi gefragt „Que fera Etienne Tshisekedi?" http://www.lalibre.be/article.phtml?id=10&subid=83&art_id=299004 An gleicher Stelle läßt sich ein kurzer Film von zwei Minuten betrachten, der einen sehr schönen Eindruck vom Wahltag im Kongo gibt. Übrigens bieten inzwischen viele Zeitungen in angelsächsischen und francophonen Ländern Kurzfilme zum Zeitgeschehen und auch zum Kongo an.

Die Zeitung bringt zum Vorwurf des Wahlbetrugs einen aktuelleren afp-Bericht, der davon spricht, daß die Beobachtungen von Wahlbetrug von vielen Seiten kämen…

http://www.lalibre.be/article.phtml?id=10&subid=83&art_id=299121

24 – 2806 Einen weiteren Bericht über den Einsatz eines Wahlbeobachters bringt „Karlsruhe-News", die Online-Zeitung aus dieser badischen Stadt.

http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=pmg2006731-63E

***

23 – 2806 „Chaos bei Stimmenauswertung in Kongo" ist dann schließlich die Überschrift der Kurzmeldung von dpa, die vom Wahlfest noch übrigbleibt und heute früh von einer Handvoll Zeitungen übernommen wird. Sie müssen nicht weiterklicken, hier der Text aus der Frankfurter Neuen Presse:

„Kinshasa (dpa) Zwei Tage nach der Wahl im Kongo ist der bislang gut organisierte Prozess in der Hauptstadt Kinshasa ins Stocken geraten. Die Wahlzettel seien mit Verspätung aus den Wahllokalen abgeholt worden, weil es kein Benzin gab, hieß es in UN-Kreisen. In den Zentren, in denen die Ergebnisse der einzelnen Wahllokale überprüft werden sollten, herrschte Durcheinander. Die postergroßen Wahlzettel kamen teils in geöffneten Urnen an. Das vorläufige Ergebnis soll am 20. August bekannt gegeben werden." http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3112781

Was soll man dazu sagen? Da finden in einem Land mit miserabler Infrastruktur und Straßen, schlechter als deutsche Feldwege, mit einem Abstand von 40 Jahren die zweiten Wahlen in der Geschichte überhaupt statt, die man demokratisch nennen könnte. Da nehmen unzählige Analphabeten an den Wahlen teil, offenbar ohne einen Stimmzettel vorzufinden, der ihnen die Symbole zeigt, die sie benötigen würden, um ohne fremde Hilfe ihr Kreuzchen zu machen. Da finden sie dann einen Stimmzettel von sechs riesigen Seiten, mindestens DIN-A-3 die Seite, als Lose-Blatt-Sammlung. Da guckt die halbe Welt am Sonntag und freut sich, daß die Kongolesen auch wirklich massenhaft zur Wahl gehen. Und dann fahren die Beobachter wieder nach Hause und jetzt soll in einem Land, in dem schon im Alltag fast nichts vernünftig funktioniert, das Einsammeln der Wahlurnen und die Auszählung der Stimmen reibungslos klappen? Deutschland hat fast alle halbe Jahr irgendwo eine Wahl, Wahlhelfer sind austarierte Gruppen aus allen Parteien, die routiniert in einer halben Stunde pro Wahllokal die Stimmen auszählen von einem Blatt von knapp einer Seite. Die Kongolesen haben das noch nie gemacht und stehen jetzt vor solch einem Mammut-Wahlzettel. Die UNO, welche die Wahl mit vorbereitet hat, war offensichtlich nicht in der Lage, genau diesen Bereich übersichtlich zu gestalten. Wieso gab's eigentlich so viele Kandidaten? Durfte sich jeder aufstellen lassen? Mußte nicht ein ernstzunehmender Kandidat soundsoviele Citoyen hinter sich haben, um überhaupt akzeptiert zu werden? Auch in Deutschland kann nicht jeder gerade mal zum Wahlamt laufen und sich als Kandidat aufstellen lassen.

Aber nein, offenbar hat man im Kongo das komplizierteste Wahlverfahren gewählt, das man finden konnte. Die Kongolesen haben in großartiger Weise gezeigt, wie wichtig ihnen die Angelegenheit ist. Verdienten sie jetzt nicht auch eine einigermaßen seriöse Auswertung? Müßten nicht hier Wahlbeobachter und Presseleute vor allem ein Auge drauf haben, damit dies fair und ohne Mauscheleien vonstatten geht?

Aber offenbar ist man schon abgereist und hat seine Pflicht getan. Die Kongolesen stehen wieder alleine da, wie immer, und müssen sehen, wie sie zurecht kommen.

Am Ende hat man es dann schon immer gesagt. „Der Kongo ist noch nicht reif für die Demokratie." Genau das war das Argument gewesen, weshalb man jahrzehntelang dann doch lieber Monsieur Mobutu hofierte. Ach, wie demokratisch!

Die kongolesische Zeitung Le Potentiel schrieb gestern schlicht und einfach: „Die Gefahr liegt noch vor uns"

Dienstag, 1. August 2006

letzte Aktualisierung 17.50 Uhr

22 – 1806 Die Nachricht des Nachmittags ist, daß einer der Vizepräsidenten Kabilas, Azarias Ruberwa, das Ergebnis der Wahlen in einigen Bezirken anfechten will, weil dort Wahlbetrug geschehen sei. „DR Congo candidate rejects poll" ist die entsprechende Nachricht bei BBC, die darüberhinaus weitere detaillierte Hintergrundinformationen zum Wahlvorgang bietet. http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/africa/5235752.stm 21 – 1806 In Deutschland gehört der Tagesspiegel zu den ersten, die darüber berichten „Massive Wahlbetrügereien" ist die Schlagzeile http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/kongo/69531.asp 20 – 1806 Die Wiener „Presse" setzt wenigstens ein Fragezeichen hinter die Meldung: "Weit verbreiteter Wahlschwindel"? http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=575678

19 – 1806 Auch LE SOIR in Brüssel bringt diese afp-Meldung am Nachmittag „Ruberwa exige de nouveaux votes" http://www.lesoir.be/actualite/monde/2006/08/01/article_ruberwa_exige_de_nouveaux_votes.shtml 18 – 1806 Kurz vorher berichtet Colette Braeckman aus Kinshasa „Bemba a conquis la capitale"

und „Dominations croisées de Bemba dans la capitale, de Kabila à l'intérieur du pays. Tout est possible..." http://www.lesoir.be/actualite/monde/2006/08/01/article_bemba_a_kinshasa_kabila_a_l.shtml

letzte Aktualisierung 13.58 Uhr

17 – 1806 Inzwischen treffen weitere Meldungen ein. Die Financial Times Deutschland sieht Ex-Rebellenchef Bemba nach Wahl im Kongo vorne http://www.ftd.de/politik/international/100812.html?nv=cd-rss230

16 – 1806 Die Online-Zeitung Karlsruhe-News schreibt über einen „Karlsruher als Wahlbeobachter im Kongo" http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=pmg2006731-62I

15 – 1806 Das Hamburger Abendblatt bringt eine kurze Meldung, nach der Steinmeier, der deutsche Außenminister, den „Schritt zur Demokratie" lobt. http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/01/592547.html

14 -1806 Ein anderer Artikel enthält ein Interview mit dem aus Hamburg stammenden Parlamentskandidaten Kalala Ilunga Matthiesen „Gab der Kongo einem Hamburger die Stimme?" ABENDBLATT: Was machen Sie, wenn es nicht gereicht hat? (mit den Stimmen fürs Parlament)

MATTHIESEN: Selbst wenn ich nicht gewinne, haben doch die Menschen gewonnen, denn sie konnten zum ersten Mal frei wählen.

http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/01/592546.html

13 – 1806 Die größte amerikanische Boulevard-Zeitung USA-Today bringt die Überschrift „Wahllokale in Zentral-Kongo öffnen einen zweiten Tag" (in Mbuji-Mayi), doch wird dann ein Photo gezeigt von einem komplett leeren Wahllokal und man berichtet via AP, daß die Bevölkerung davon kaum Gebrauch gemacht habe, mit anderen Worten, dort in Kasai wurde der Aufruf der UDPS befolgt, die Wahlen zu boykottieren. http://www.usatoday.com/news/world/2006-07-31-congo-elections_x.htm?csp=34

12 – 1806 Auch CNN bringt diese Meldung und schreibt: „Congo may face toughest test after vote" http://edition.cnn.com/2006/WORLD/africa/07/31/congo.election.ap/index.html?section=cnn_latest

11 – 1806 Die Londoner Financial Times bringt einen ausführlichen Hintergrundbericht mit dem Titel „Congo's troubled past hangs over election hopes", der sich durch eine Verbindung der aktuellen Nachrichten mit der Geschichte des Kongos auszeichnet. http://www.ft.com/cms/s/34384936-2067-11db-8b3e-0000779e2340.html

letzte Aktualisierung 06.27 Uhr

10 – 1806 Heute ist der Tag der Kommentare. Die FAZ beginnt mit einem kurzen „Eckenrenner" und fragt sich nach diesem ruhigen Verlauf des Wahltags im Kongo, ob die deutschen Soldaten wirklich nötig gewesen wären und kommt zum weisheitsvollen Schluß, dazu sei „das letzte Wort noch nicht gesprochen". - In der FAZ bestimmt nicht! Kommentar: „Operation Kongo"

http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~ED694A389480445B8AA62C6BA4D6DE702~ATpl~Ecommon~Scontent.html

9 – 1806 Die Wissenschaftler in der FAZ sorgen sich an anderer Stelle heute auch um die kongolesischen „Gorillas im nebulösen Fieber" und fürchten ihr Aussterben. http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA14FB9967DBF46652868E9/Doc~E3428970AEF48435AA237067775E5DF95~ATpl~Ecommon~Scontent.html

8 – 1806 Le Monde in Paris dagegeben stellt heute ein ganz anderes Fieber in Kongo-Kinshasa fest, das mit den Wahlen zu tun hat: „Le Congo-Kinshasa a voté dans la fièvre mais sans incident majeur" http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-3212,36-799803@51-799226,0.html

7 – 1806 Die Lausitzer Rundschau, ganz im Osten der BRD, schreibt in ihrem Kommentar zum Thema „Eine Wahl der Hoffnung", „Was sollen unsere Soldaten im Kongo? Nun, sie sollen genau das bewirken, was an diesem Wochenende in dem zentralafrikanischen Land geschah." Und kommt zum Schluß: „Es wird Wahlverlierer geben und zwar solche, die über Privatarmeen verfügen. Sie in Schach zu halten, durch bloße Präsenz, zur Not aber auch durch militärisches Eingreifen, das ist der Auftrag der Weltgemeinschaft und auch unserer Soldaten in Afrika. Es ist ein gefährlicher, aber lohnender Auftrag." http://www.lr-o

6 – 1806 Die PDS-nahe Zeitung Neues Deutschland schreibt in ihrem kurzen Kommentar unter der Überschrift „Kleiner Etappensieg" u.a. „Die logistische Herausforderung der Stimmabgabe wurde allen Unkenrufen zum Trotz zufriedenstellend bewältigt, die hohe Wahlbeteiligung zeigt, wie sehr die Kongolesen nach einem halbwegs funktionierenden Gemeinwesen dürsten."

http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=94631&IDC=7

5 – 1806 Der Böblinger Bote in Baden-Württemberg bringt, wie viele andere Zeitungen auch, den dpa-Überblick über die internationalen Reaktionen auf die Wahlen mit der Überschrift „Freude über friedliche Wahl im Kongo" http://www.bb-live.de/portal/index.php?&artikel=108120218&red=1&ausgabe=35999

4 – 1806 Der Korrespondent der Tageszeitung DIE WELT hat gestern in Kinshasa auch Le Potentiel gelesen (siehe Tagebuch von gestern) und beginnt seinen Bericht „'Die Kongolesen haben in Würde gewählt', hat die kongolesische Tageszeitung "Le Potentiel" einen Tag nach der Mammutwahl getitelt, Erleichterung mischte sich mit Stolz." Wir erfahren, daß auch die Konrad-Adenauer-Stiftung mindestens eine Wahlbeobachterin im Land hatte. http://www.welt.de/data/2006/08/01/981152.html

3 – 1806 Im Kommentar schreibt DIE WELT „Die hohe Beteiligung, die Schlangen zumeist ruhig wartender Menschen vor den Wahllokalen zeigen, dass der Wille zur Veränderung vorhanden ist…Der Kongo ist auf dem langen Weg zu einer Demokratie einen deutlichen Schritt weiter" http://www.welt.de/data/2006/08/01/981367.html

2 – 1806 Die Londoner Zeitung The Independent glaubt heute früh schon Wahlergebnisse veröffentlichen zu können und sieht Kabila mit überwältigender Mehrheit gewählt. Angeblich wurde er in den beiden Kivus mit 80 % der Stimmen gewählt, in Katanga mit 55 %. „Kabila looks set for Congo victory" http://news.independent.co.uk/world/africa/article1207598.ece

1 – 1806 Der britische Guardian bringt heute eine kurze Nachricht, daß eine britisch-belgische Initiative das gefährliche Methan-Gas auf ruandischer Seite aus dem Kivusee ziehen und daraus Energie produzieren möchte. http://www.guardian.co.uk/international/story/0,,1834394,00.html

Das Presse-Tagebuch für Juli findet sich demnächst im Archiv dieser Website.